Merseburg Merseburg: «Lasst ihnen doch den Spaß»
MErseburg/QuerfurT/MZ. - Zwölf Jahre haben sie die Schulbank gedrückt und diesen Tag herbeigesehnt: Den letzten Schultag, bevor es in die Abiturprüfungen geht. Traditionsgemäß ziehen die Zwölftklässler an diesem Tag durch die Merseburger Innenstadt und treffen sich auf der Kliaplatte. Und das geht trotz Feierlaune meist in geordneten Bahnen ab, bestätigt die Polizei. "Wir haben uns mit den Organisationsteams der beiden Gymnasien getroffen, es gab entsprechende Belehrungen. Das Konzept funktioniert bei uns", sagt Lothar Eckert, der als Kontaktbeamter der Polizei mit seiner Kollegin direkt vor Ort sein wird, wenn sich die Abiturienten von Dom- und Herdergymnasium Merseburg auf der Kliaplatte versammeln. Er begleite die Veranstaltung nun seit sechs Jahren und bis auf kleinere Vorfälle vor vier oder fünf Jahren habe es bisher keine Probleme gegeben. Desweiteren seien in der Stadt Streifen unterwegs. Auch Jürgen Ruscher, Schulleiter am Herdergymnasium, hat keine Befürchtungen, dass etwas aus dem Ruder laufen könnte. "Es ist alles ordentlich vorbereitet", sagt er.
Vorher veranstaltet jeder Abi-Jahrgang an der jeweiligen Schule seine Programme, bei denen meist die Lehrer etwas aufs Korn genommen werden, sagt Karen Scholz, die am Domgymnasium ein Teil des Organisationskomitees ist. "Wir haben uns auch mit dem Ordnungsamt abgestimmt, das vor Ort sein wird. Und wir achten selbst darauf, dass sich niemand daneben benimmt." Für den DJ, der mit dabei ist, habe man zudem eine Genehmigung beantragt. Nach dem großen Treffen auf der Kliaplatte wolle man sich erstmal zurückziehen. Weitergefeiert wird ab 22 Uhr im Tube Club. "Wenn es etwas lauter werden sollte, hoffen wir einfach, dass die Stadt ein Auge zudrückt. Es ist ja nur ein Tag und die Leute waren ja auch mal jung", hofft die Abiturientin.
In Querfurt ziehen die "Zwölfer" seit Jahren vormittags durch die Stadt, bringen hier und da ein Ständchen und sammeln dabei Geld, mit dem sie ihren Abi-Ball ausgestalten. "Es gab bisher nie irgendwelche Zwischenfälle oder Randale", sagt Torsten Pohl, Hauptamtsleiter der Stadt Querfurt. "Lasst ihnen doch den Spaß. Das gab es doch in jeder Generation, oder?" Ehe die Abiturienten losziehen, gestalten sie gegen 7.30 Uhr auf dem Schulhof ein buntes Programm für alle, die Lust haben zuzuschauen. Dann pflanzen sie im Abiturientenhain einen Baum.