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Merseburg Merseburg: Keine Aktenberge mehr

Von ELKE JÄGER 14.07.2011, 16:13

MERSEBURG/MZ. - Nun ja, zumindest fast. Bis auf wenige Unterlagen wie Patientenprotokolle wird nur noch am Computer geschrieben - und abgespeichert. Damit nichts passiert, sind die Krankenakten mehrfach gesichert. Bisher habe er, erzählt der promovierte Internist, jedes Jahr einen neuen Büroschrank kaufen müssen. Das hat sich nun erledigt.

Auch sonst steht der Mediziner Neuem sehr aufgeschlossen gegenüber. Gerade ist er mit seiner Praxis noch einmal umgezogen, ins Gesundheitszentrum im Säulenhaus. Hier ist ausreichend Platz und ihm gefallen die freundlichen Räume - "alle mit Tageslicht" - auf der früheren Kinderstation. Dazu hat er in neue Technik investiert.

Die Nähe zum Klinikum ist bewusst gewählt. Seit 2006 kooperiert Dr. Läger mit dem Krankenhaus, speziell der Medizinischen Klinik I. Diese Zusammenarbeit erstreckt sich über gemeinsame Veranstaltungen wie jüngst den gut besuchten Gefäßtag, Vorträge oder abgestimmte Behandlungen.

Zum Beispiel bereitet er Patienten auf die ambulante Herzkatheter-Untersuchung vor. Dabei arbeitet er mit Hausärzten zusammen. Diese könnten selbst entscheiden, ob sie vor einer solchen Untersuchung seinen fachärztlichen Rat wünschen oder den Patienten selbst überweisen.

Eine Herzkatheter-Untersuchung erfolgt grundsätzlich im Klinikum. Was dabei im Einzelnen passiert, bespricht Läger mit den Patienten, klärt sie auf und beantwortet Fragen. Das verkürzt den stationären Aufenthalt. "Im günstigsten Fall kann der Patient oder die Patientin noch am gleichen Tag wieder nach Hause", sieht er als Vorteil. Zudem schätzt er die Möglichkeit, sich mit Kollegen der Klinik "über den kurzen Pfad" zu verständigen, fachliche Fragen zu besprechen. Die Kooperation sei durchaus ausbaufähig.

Die Entwicklung des Klinikums zu einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung beeindruckt den Arzt. "Wir haben doch jetzt alles hier, außer bei Spezialfällen muss keiner mehr nach Halle fahren", konstatiert er. In seiner Praxis, in der drei Mitarbeiterinnen beschäftigt sind, ist das Wartezimmer meistens voll, die Termine auf fünf, sechs Monate im Voraus vergeben. "Für akute Erkrankungen gibt es aber immer eine Möglichkeit", betont er. Jede Woche biete er zwei Stunden Koronarsprechstunde an, da könne jeder Hausarzt kurzfristig Patienten vorstellen, ebenso bei angiologischen (Gefäße) Erkrankungen.