Merseburg Merseburg: Ist der Strom weg, gibt's Post
MERSEBURG/MZ. - Die Rettungsleitstelle in Merseburg und der Energieversorger Envia M verbessern ihre Zusammenarbeit. Musste die Leitstelle bisher bei Störungen im Stromnetz meist selbst herausfinden wie groß diese ist, und ob möglicherweise wichtige Einrichtungen betroffen sind, läuft das jetzt anders.
Im Rahmen eines Modellprojekts, an dem auch die Leitstellen in Naumburg, Cottbus und Zwickau teilnehmen, werden die Mitarbeiter nun per Mail vorab über geplante Stromunterbrechungen informiert.
Auch bei unvorhergesehenen Störungen, die zum Beispiel durch Bauarbeiten verursacht werden können, wird die für den früheren Landkreis Merseburg-Querfurt zuständige Leitstelle sofort von der Einvia-Leitstelle in Taucha per E-Mail informiert. "Bei großflächigen Stromausfällen wissen wir zum Beispiel sofort, ob ein Krankenhaus betroffen ist oder vielleicht ein Altenpflegeheim, wo Menschen auf elektrische Geräte angewiesen sind", sagte Werner Rencz, der beim Landkreis Saalekreis für den Rettungsdienst sowie den Brand- und Katastrophenschutz zuständig ist. "Damit ist uns aber auch bekannt, welche Feuerwehr wir dann möglicherweise nicht erreichen können und wer zum Einsatz zusätzlich einen Generator mitnehmen muss, um zum Beispiel vor Ort Licht zu haben."
Da Envia M auch für das Netz der Merseburger Stadtwerke zuständig ist, kann bei Störfällen also auch darüber Auskunft gegeben werden. "Seit das Projekt Ende November angelaufen ist, haben wir 18 E-Mails über geplante Stromunterbrechungen und drei über unvorhergesehen Störfälle nach Merseburg gemeldet", sagte Dirk Hollmach, der Leiter der Netzführung bei Envia M, der MZ.
Wenn das Projekt, das bis März geplant ist, gut läuft, soll es nach und nach auf alle 26 Rettungsleitstellen im Envia-Gebiet ausgedehnt werden.
Es gibt bereits Überlegungen, im Falle unvorhergesehener größerer Stromausfälle auch eine Meldung auf der Internetseite des Saalekreises zu veröffentlichen. "Aber so weit sind wir noch nicht", so Rencz.