Merseburg Merseburg: Herbst '89 in Schwarz-weiß
MERSEBURG/MZ. - Auszüge aus dem Telefonverzeichnis der Stasi in Merseburg, Protokolle des Ministeriums für Staatssicherheit, jede Menge Fotos von den Friedensgebeten und den Demonstrationen von 1989 und der großen Umweltdemo am 13. Januar 1990 - das alles und mehr findet man in der gerade erschienenen Dokumentation "Herbst 1989 in Merseburg", die den Herbst '89 und die Ausstellung im Kulturhistorischen Museum von vor zwei Jahren widerspiegelt. "Und das in den ehrlichsten Farben, die es gibt - Schwarz und Weiß", sagte Landrat Frank Bannert. "Für manche ist das, was damals passiert ist, nicht mehr so mutig, wie es damals war."
Wenn es aber diese Frauen und Männer nicht gegeben hätte, wäre die Region nicht so, wie sie heute ist. "Wir hatten sehr viele Anfragen und es sind ja damals viele Umweltzahlen erstmals überhaupt veröffentlicht worden", begründet Maritta Morgner vom Förderkreis des Kulturhistorischen Museums, warum das Buch entstanden ist. Finanzielle Unterstützung gab es von der Saalesparkasse, dem Altstadtverein und dem Landkreis. Die Akteure hoffen nun, dass das Buch auch den Weg in die Schulen findet. "Wenn Interesse besteht, könnte ich den Schüler von der Wendezeit in Merseburg erzählen und das Buch vorstellen", sagte Zeitzeuge Peter Ramm, der damals Mitglied des Neuen Forums war und mehrfach das "Wort zum Montag" gesprochen hat.
Das Buch ist in einer Auflage von 800 Stück erschienen und für zehn Euro in der Dom- und Schloss-Information und in den Buchhandlungen Knittel & Gedeon, Stollberg, Dr. Eckert im Bahnhof sowie in der Tourist-Information erhältlich.
Anfragen im Kulturhistorischen Museum unter Tel. 03461 / 40 13 18