Lotto-Moderator Chris Fleischhauer Lotto-Moderator Chris Fleischhauer: Der neue Glücksbote stammt aus Querfurt

Querfurt/MZ - Ein Querfurter schreibt Geschichte. Am Mittwochabend wird die Ziehung der Lottozahlen zum ersten Mal live im Internet übertragen - und nicht mehr im Fernsehen. Es ist ein Novum in einem halben Jahrhundert deutscher Lotto-Geschichte. Und Chris Fleischhauer, 31, wird für eine weitere Premiere sorgen. Am Mittwoch moderiert er ab 18.25 Uhr die Auftaktshow - als erster Mann überhaupt. Im Wechsel mit der Schauspielerin Nina Azizi wird er mittwochs und samstags in einem Studio beim Saarländischen Rundfunk (SR) die Lottozahlen ziehen. „Das wird spannend und aufregend. Es wird einige Proben geben, da vieles neu ist und wir keine Pannen wollen. Auch eine Menge Presse wird vor Ort dabei sein“, erzählt er.
Fleischhauer ist in Querfurt aufgewachsen. Dort hat er die Schule besucht und eine Ausbildung zum Industriekaufmann abgeschlossen. Doch sein Traum war stets ein anderer. Radiomoderator wollte er schon immer werden, sagen Freunde, mit denen er an den Wochenenden durch die Discos in der Region zog. Witzig aber eher ruhig sei er gewesen. 2001 zog er nach Stuttgart und arbeitet dort seit 2005 beim Privatsender „Regio TV Stuttgart“. Nach einem ehrenamtlichen Job bei einem Krankenhausradio knüpfte er Kontakte zum Südwestrundfunk (SWR) „und dann kam alles Weitere nach und nach“, erklärt er. Fleischhauer bewarb sich auf eine ausgeschrieben Volontariatsstelle beim Privatsender „Regio TV Stuttgart“ und bekam die Zusage. Von da an ging es mit seiner Karriere bergauf. Heute ist er Chefredakteur und Programmchef des baden-württembergischen Senders. Vor der Kamera zu stehen, ist kein Neuland für ihn.
Als „Anchorman“ der tagesaktuellen Sendung „Das Journal“ sammelte er bereits Moderationserfahrungen. „Es hat schon Vorteile, dass ich selbst journalistische Erfahrungen mitbringe. Ich stehe zwar sonst immer auf der anderen Seite, aber da ich die meisten Abläufe bei Pressekonferenzen oder Studioaufnahmen kenne, ist es nicht ganz so ungewohnt.“ Nun wird er also Lotto-Elf. „Es wird Zeit, dass auch ein Mann mal diese Ehre bekommt.“ Vorerst habe er einen Zwei-Jahresvertrag für die Onlineziehung unterschrieben. „Man muss die Entwicklung abwarten, wie die Zuschauer das finden und annehmen“, erklärt er.
Für die Ziehung am Mittwoch hat Fleischhauer übrigens auch einen Lottoschein gekauft. „Da ich ja keinen Einfluss auf die Ziehung habe, darf ich auch selbst spielen.“ Vielleicht hat er ja erneut Glück, denn vor fünf Jahren gewann er mit vier richtigen Endzahlen bei der Super 6. „Das waren damals 666 Euro. Ich war richtig überrascht und hab mich riesig darüber gefreut. Mit dem Geld bin ich dann ausgiebig shoppen gegangen“, erzählt er.
Seine Mutter, die noch in Querfurt wohnt, sei auch mächtig stolz auf ihren Sohn, erzählt er. „Sie wird sicherlich vor dem Computer sitzen.“ So wie die vielen Freunde in der Heimat, zu denen der Kontakt trotz der Entfernung nie abgerissen ist. Ein-, zweimal pro Jahr besuche er die Familie in Querfurt. Ein Treffen mit der alten Clique, die selbst quer durch Deutschland verstreut lebt, war im Dezember vergangenen Jahres gescheitert. Dank sozialer Netzwerke stehen die Freunde aber nach wie vor miteinander in Verbindung.