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Line-Dance-Gruppe in Merseburg Line-Dance-Gruppe in Merseburg: Wenn die Adler tanzen

Von Doreen Hoyer 10.04.2014, 19:38
Die Canyon Eagles proben unter Anleitung von Heike Hamann (Mitte).
Die Canyon Eagles proben unter Anleitung von Heike Hamann (Mitte). Peter Wölk Lizenz

Merseburg/MZ - „Alles aufstellen! Wir proben!“, ruft Thorsten Hamann durch den Saal. Gut zwanzig Leute, die meisten von ihnen Frauen, gehen in Position. Als die Musik ertönt, laufen sie in zwei Reihen los, in der Mitte des Saales, bis alle ihre Endposition erreicht haben. „Und nun wird getanzt“, ruft Heike Hamann an der Spitze der Gruppe.

Die Frauen stehen in Reihen, die Hände auf den Hüften, und beginnen zu tanzen. Sie drehen sich nach links und rechts, stampfen mal härter, mal sanfter auf den Boden. Das Lied, das dazu gespielt wird, klingt ein wenig nach River Dance, irgendwie irisch, hat aber auch etwas von Country-Musik. „Damit hat man die Wurzeln des Line Dance auch schon gut erklärt“, findet Thorsten Hamann.

Gruppe wurde vor fünf Jahren gegründet

Zusammen mit seiner Frau Heike gründete er vor fünf Jahren die Line-Dance-Gruppe „Canyon Eagles“. „Line Dance kommt aus den Vereinigten Staaten von Amerika, genauer aus den Südstaaten wie Texas. Er heißt so, weil er von Einzelpersonen getanzt wird, die in Linien auf der Tanzfläche stehen und sich auch in dieser Formation bewegen. Geht man aber noch weiter in der Geschichte zurück, findet man heraus, dass der Tanz eigentlich aus Irland kommt“, so der 48-jährige Hamann. Einwanderer hätten den irischen Tanz in die USA gebracht.

Heute gibt es zwei Formen: Der klassische Line Dance wird zu Country getanzt, beim New Line Dance läuft auch mal Rock- und Popmusik im Hintergrund. „Die Canyon Eagles tanzen New Line Dance“, sagt Heike Hamann. „Country ist zwar schön und gut. Aber auf Dauer war er uns zu eintönig.“ Das ist der Grund gewesen, warum das Ehepaar eine eigene Line-Dance-Gruppe gegründet hat. „Wir wollten selbst bestimmen, zu welcher Musik wir tanzen und auch mal was Neues ausprobieren“, erklärt Heike Hamann weiter.

Aktuell 33 Mitglieder

Den Namen für die Truppe fanden Hamanns bei einer Reise in die USA. Dort besuchten sie den Grand Canyon und kamen so auf den Namen Canyon Eagles - die Schluchtenadler. Die Gruppe hat aktuell 33 Mitglieder, darunter sind acht Männer. „Wir können noch zwei Leute aufnehmen. Aber mehr als 35 wollen wir nicht sein. Bei allzu großen Gruppen kommt kein familiäres Gefühl mehr auf“, sagt Thorsten Hamann.

Um dieses familiäre Gefühl nicht zu stören, treten die Eagles nicht zu Wettbewerben an. „Die Anspannung, der ganze Druck - das verdirbt den Spaß am Tanzen“, findet Hamanns 47-jährige Frau. „Tanzen ist unser Hobby, nicht mehr und nicht weniger.“ Zu Auftritten bei Festen gehe man jedoch gern.

Die Canyon Eagles studierten regelmäßig neue Choreografien ein, sagt Thorsten Hamann. Und zwar unter Leitung seiner Frau. Sie ist die Tanzleiterin der Truppe. Er sei mehr für die Musik zuständig, tanze aber auch gern. „Das Gute ist: Selbst wenn man mal aus dem Takt kommt, findet man in der Gruppe schnell wieder rein und kann weitermachen“, sagt der 48-Jährige.

Die Canyon Eagles treffen sich jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr im Gartengasthof „Gut Grün“ in der Straße Am Airpark.