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Leeres Wildgehege in Bad Dürrenberg Leeres Wildgehege in Bad Dürrenberg: Damwild kehrt ins Gehege zurück

Von Melain van Alst 05.11.2015, 13:49
In das Wildgehege in Bad Dürrenberg soll bald wieder Damwild einziehen.
In das Wildgehege in Bad Dürrenberg soll bald wieder Damwild einziehen. Peter Wölk Lizenz

Bad Dürrenberg - Noch steht das Wildgehege an der Saale in Bad Dürrenberg leer. Doch schon bald soll es dauerhaft neue Bewohner bekommen. Dies bestätigt der neue Pächter des Geländes, der seinen Namen hier nicht nennen möchte. Bereits seit einigen Wochen pachtet er die 1.300 Quadratmeter große Fläche, die zuvor das Zuhause von Hirsch Otto und zehn weiteren Hirschen war. Die Tiere wurden jedoch abtransportiert, so dass das Gelände noch verwaist ist. Bei dem baldigen Zuzug wird es sich ebenfalls wieder um Damwild handeln. Allerdings, so der Pächter, sei er ein Geschäftsmann und schlachte die Tiere zu gegebener Zeit, um das Fleisch zu vertreiben.

Rettung vor dem Schlachter

Zuvor hatte sich Bad Dürrenbergs Ordnungsamtsleiterin Elke Eckardt entschieden, die ehemaligen Tiere zu retten und mit der Unterstützung eines Fernsehteams nach Bad Harzburg zu bringen. Sie habe nach eigenen Angaben die Tiere vom Pächter gekauft und dann die Produktionsfirma um Hilfe gebeten, um für das Wild ein neues Zuhause zu finden. „Ich konnte allein keine Unterkunft für elf Tiere finden“, erklärte sie. Für den Pächter ist das vollkommen in Ordnung. „Der Hirsch war sterilisiert und kann keine Nachkommen produzieren. Ich habe ihn daher auch abgegeben“, sagt er.

Bald sollen wieder 13 Tiere auf der Fläche grasen können. „Mir war es wichtig, dass das Gehege erhalten bleibt. Ich kenne das noch aus meiner Kindheit“, sagt er. Als er davon hörte, dass die Stadt das Land verpachten will, hat er sich dazu bereiterklärt, das Gehege zu übernehmen. „Es werden auch immer Tiere zu sehen sein“, sagt er. Mehr als 13 wären jedoch nicht möglich, das sei gesetzlich mit der Fläche begründet. Gleichzeitig sei er zertifiziert, die Wildtiere zu halten. „Ich halte mich an die rechtlichen Bedingungen und den Tierschutz“, fügt er noch hinzu. In den Sommermonaten reiche dem Damwild das Grasen auf dem Gelände, im Winter muss noch zugefüttert werden.

Die Stadt hatte aufgrund der klammen Haushaltslage einen Weg gesucht, wie man die Kosten und den Aufwand für das Gelände senken könne. Eine Verpachtung dieser Art schien für die Stadt am besten. Mit dem Pächter bleibt das traditionsreiche Wildtiergehege nun bestehen. (mz)