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Krippen voller Erinnerungen

Von DIANA DÜNSCHEL 26.11.2008, 17:05

MÜCHELN/MZ. - Und doch ist jede der rund 20 Krippen einzigartig, die der Förderverein "Geiseltalsee-Kirche" für eine neue Ausstellung zusammengetragen hat, die dieses Wochenende öffnet.

Einzigartig, weil es sich bis auf eine Ausnahme um Leihgaben aus Krumpaer und Müchelner Privathaushalten handelt. Und deshalb, weil jedes Exemplar für den Eigentümer mit einer Geschichte und teils sogar mit Kindheitserinnerungen verbunden ist. So hat Angelika Wollny eine Krippe mitgebracht, die ihr Vater vor gut 25 Jahren aus einem Bausatz herstellte. Hannelore Peller zeigt ein Stück, das sie einst von einer guten Freundin geschenkt bekam, die sie leider aus den Augen verlor. Eva Samolenka hat die mindestens 50 Jahre alte Krippe aus dem Nachlass ihrer Schwiegermutter aufgestellt. Und Ursula Riedl bastelte noch vor einer Woche an den zwei Häuschen, die sie selbst aus Styropor, Steinen, Moos und einem Stück schwarzer Johannisbeere als Baum zusammenfügte. Ihr Mann Robert stellt passend dazu mehrere Fotos von Krippen aus, unter ihnen die der katholischen Kirche in Querfurt. Auch dazu hat die Familie eine besondere Beziehung: "Mein Vater baute sie", weiß Ursula Riedl zu berichten.

Hübsch dekoriert mit Tannenzweigen, Kerzen und selbst gebastelten Weihnachtstellern wird der Rundgang so zu einem wahren Geschichten-Parcours. Im Mittelpunkt steht - und darüber freuen sich die Vereinsmitglieder besonders - als Leihgabe jene 1947 hergestellte Figurengruppe aus Lindenholz, die schon zum Weihnachtsfest im Gebäude aufgebaut wurde, als es sich noch um die katholische Herz-Jesu-Kirche handelte. Übrigens stammt auch eine andere Tradition noch aus dieser Zeit: Die ökumenische Adventsfeier gemeinsam mit der evangelischen Kirche in Krumpa, die dieses Jahr am 14. Dezember ab 14 Uhr in der Geiseltalsee-Kirche stattfindet.

Die Ausstellung von Hauskrippen ist in der Geiseltalsee-Kirche in Neubiendorf am ersten, zweiten und dritten Adventswochenende jeweils von 14 bis 16 Uhr zu sehen.