Konzepte für Feuerwehren und Notdienste fehlen noch
Lochau/MZ. - Das Land als Bauherr hatte angekündigt, keinen Behelfsübergang anzulegen (die MZ berichtete).
Wie viele hat Henri Ast erst aus der MZ von den Brückenbauplänen erfahren. Ast ist Gemeindewehrleiter der Gemeinde Schkopau. Die Ortsteile Luppenau und Burgliebenau am südlichen Elsterufer sowie Lochau, Döllnitz, Raßnitz und Ermlitz auf der anderen Flussseite gehören zu Asts Hoheitsbereich. Für den Fall, dass die Elster nur mit einem 25 Kilometer langen Umweg über Halle-Ammendorf gequert werden kann, sieht er zwei Möglichkeiten:
"Denkbar wäre, die Feuerwehr Zöschen und andere Wehren für Einsätze in Luppenau und Burgliebenau vorzusehen." Die zweite Alternative: "Zu prüfen wäre, ob wir die kleine Elsterbrücke in Raßnitz nutzen können, um dann über den sonst gesperrten Weg am Tagebau nach Burgliebenau zu gelangen." Beides solle in den kommenden Wochen geklärt werden, so Ast.
Die Brücke in Raßnitz - sie ist normaler Weise nicht für den Durchgangsverkehr zugelassen - ist auch für den Lochauer Allgemeinmediziner Andreas Jahnel eine Option. Neben 14 Orten auf Lochauer Elsterseite decken Jahnel und vier Kollegen auch den kassenärztlichen Notdienst in Burgliebenau ab. "Als die Hauptstraße in Lochau ausgebaut wurde, durfte ich mit Sondergenehmigung die Raßnitzer Brücke nutzen." Der Notdienst in Burgliebenau könne zeitweise aber auch von Ärzten aus Merseburg abgesichert werden. Jahnel sieht die Sache gelassen: "Es hat immer Lösungen gegeben."
Wie zu Feuerwehr- und Notarztbelangen hat es auch zur Organisation des Rettungsdienstes, der von Merseburg aus operiert, noch keine Absprachen gegeben. Doch der zuständige Dezernent im Landratsamt Merseburg, Steffen Eichner, gibt sich ruhig. "Wenn die Anfahrtswege zu lang werden, werden wir mit dem Rettungsdienst in Halle kooperieren. Wir werden uns rechtzeitig mit allen Beteiligten in Verbindung setzen", so Eichner.