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Klaus D. Schwarz bei Defa-Filmtagen Klaus D. Schwarz bei Defa-Filmtagen in Merseburg: Diese Stars hatte der Film-Fotograf vor der Linse

Von Diana Dünschel 07.03.2019, 08:15
Der Fotograf Klaus D. Schwarz zeigt im „Tiefen Keller“ in Merseburg Porträts von DDR-Schauspielern für den „Filmspiegel“.
Der Fotograf Klaus D. Schwarz zeigt im „Tiefen Keller“ in Merseburg Porträts von DDR-Schauspielern für den „Filmspiegel“. Peter Wölk

Merseburg - Die diesjährigen Defa-Filmtage vom 8. bis 10. März werfen ihre Schatten voraus. Im Kunsthaus „Tiefer Keller“ ist Dienstagabend eine Begleitausstellung eröffnet worden. „Ka.De. Die Spur der Bilder“ zeigt Porträtaufnahmen des Fotografen Klaus D. Schwarz. Seine Momentaufnahmen von DDR-Schauspielern zierten jahrelang die Frontseite des „Filmspiegels“. Cover - vorzugsweise aus den 1960er Jahren - sind nun bis zum 15. April zu sehen.

Genau genommen sind es aber nicht nur DDR-Schauspieler wie Angelica Domröse, Eva-Maria Hagen und Manfred Krug, die Klaus D. Schwarz ins rechte Licht rückte. Nein, selbst bei Dreharbeiten mit Sophia Loren bekam er einen Termin. Sein Fotoshooting mit Chris Doerk führte am Ende sogar bis vor den Traualtar. Als sie 2018 bei den Defa-Filmtagen persönlich in Merseburg zu Gast war, nutzten die Mitglieder des Fördervereins Kino Völkerfreundschaft die Chance, diese Fotoausstellung mit ihrem Mann einzufädeln.

Fotograf Klaus D. Schwarz: „Meine Ausstellungen waren die Zeitungskioske“

Noch bis vor fünf Jahren wollte Klaus D. Schwarz nie seine Werke ausstellen. „Meine Ausstellungen waren die Zeitungskioske“, begründet er. Doch als der 1954 erstmals erschienene „Filmspiegel“ sein 60. Jubiläum feierte, war das für ihn ein passender Anlass. Denn seine Aufnahmen seien für den Betrachter ja nicht nur ein Wiedersehen mit bekannten Fernsehstars, sondern auch ein Stück Pressegeschichte, sagt Klaus D. Schwarz.

Aus seinem Leben verrät er, dass die Arbeitsgemeinschaft „Fotografie“ in der Schule sein erster Kontakt mit Kamera und Ausrüstung war. An der Filmhochschule habe er eigentlich was in Richtung Schauspiel und Regie machen wollen. Tatsächlich sei er für kurze Szenen in zwei, drei Filmen auch zu sehen. Dann machte er sich aber als Fotograf einen Namen. Die Fotos aus der „Spur der Steine“ zum Beispiel stammen von ihm. Für Filmreportagen fuhr er mehrfach ins Ausland.

Klaus D. Schwarz hörte 1975 mit dem Fotografieren auf, „weil ich alles erreicht hatte“

Die Defa-Studios seien lange Zeit so etwas wie sein zweites Zuhause gewesen. Die meisten Schauspieler, die er dann für den „Filmspiegel“ porträtierte, seien Freunde oder zumindest Bekannte. Ob es so zu erklären ist, dass die hübschen jungen Damen wie Helga Piur für ihn auch mal viel Dekolleté zeigten? Das ist dann aber ein Thema, über das Klaus D. Schwarz nicht so gern spricht. Auch sein Alter will er der MZ nicht verraten. „Ich bin nicht mehr ganz jung“, ist alles, was dazu zu erfahren ist.

Deutlich wird auch, dass er sich im Lauf der Jahre und Jahrzehnte in vielem ausprobiert hat, nachdem er 1975 mit dem Fotografieren aufhörte, „weil ich alles erreicht hatte“. Bildgeschichten in Dokumentar- und Kurzfilmen stammen seither etwa von ihm. Für Opel arbeitete er die Firmengeschichte in mehreren Filmen auf. Intensiv beschäftigte er sich auch mit dem Dessauer Pionier des Flugzeugbaus Hugo Junkers und seinen Flugzeugen, worüber wiederum mehrere Filme entstanden. „Ein Ding ein Leben lang machen, da bin ich nicht der Mensch für“, sagt er. (mz)