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Kautschuk-Produzent Styron in Schkopau Kautschuk-Produzent Styron in Schkopau: Chemikant nicht Laborant!

Von Michael Bertram 01.10.2014, 08:30
Diana Loertzer absolviert beim Kautschuk-Produzenten Styron in Schkopau eine Ausbildung zur Chemikantin und liebt die Vielfalt des Berufs.
Diana Loertzer absolviert beim Kautschuk-Produzenten Styron in Schkopau eine Ausbildung zur Chemikantin und liebt die Vielfalt des Berufs. Peter Wölk Lizenz

Schkopau - „Wenn ein Chemikant chemische Substanzen sieht, dann hat er etwas falsch gemacht“, grenzt Auszubildende Diana Loertzer vom Schkopauer Kautschuk-Produzenten Styron ihren künftigen Job klar von dem des Chemielaboranten ab. Während dieser im Labor nämlich allerlei Chemikalien mischt und Erlenmeyerkolben schwingt, ist Loertzers Aufgabe vor allem, Produktionsabläufe zu überwachen und bei Problemen die richtigen Stellschrauben zu drehen.

Der weltweit agierende Konzern Styron beschäftigt 2.100 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern. Für die Standorte Schkopau und Böhlen werden stets Auszubildende gesucht. Die aktuelle Bewerbungsfrist läuft bis Ende Oktober. Welche Ausbildungen geboten werden, steht im Internet.

Viele weitere interessante Lehrstellen gibt es auf www.azubis.de

„Wir sehen uns häufig mit falschen Vorstellungen konfrontiert, was den Beruf des Chemikanten betrifft“, erklärt auch die Ausbildungskoordinatorin bei Styron, Eva Bornschein. So würden Chemikant und -laborant immer wieder miteinander verwechselt - obwohl die Tätigkeiten sich absolut unterscheiden. „Das feinfühlige Arbeiten im Labor wäre nichts für mich gewesen“, erklärt die 24-jährige Loertzer, die zuvor schon eine Ausbildung zur Bürokauffrau abgeschlossen hat, ihre Entscheidung für den Chemikanten-Beruf. „Ich mag es, wenn ich bei der Arbeit schwitze, mich schmutzig mache und auch anpacken kann“, sagt sie. Und tatsächlich ist der Job kein leichter. Die Einsatzorte in der riesigen Anlage wechseln regelmäßig. Die zwölfstündigen Schichten führen Loertzer unter anderem in die Leitwarte, wo vor allem Konzentration gefragt ist, denn auf einer Reihe von Bildschirmen können sämtliche Produktionsparameter kontrolliert und korrigiert werden. Kameras liefern zudem einen Blick in die Anlagen, die am Ende 30 Kilo schwere Kautschukballen verschiedenster Sorten ausspucken.

Damit deren Zusammensetzung passt, ist die angehende Chemikantin auch auf dem Gelände unterwegs, überprüft die Produktionslinien und die richtige Reinigung der Anlagen, wenn die Produktion auf einen anderen Kautschuktyp umgestellt wird. „Da wird der Körper schon manchmal ganz schön belastet“, erklärt Loertzer, die sich in der dreieinhalbjährigen Ausbildung bereits auf der Zielgeraden befindet und für ihre spätere Arbeit ganz nebenbei auch noch den Staplerschein gemacht hat. „Die Vielfalt der Arbeiten ist toll und auch das Lehrlingsgehalt passt“, sagt sie und wirbt um künftige Kollegen. Mit ihrer Entscheidung Chemikantin zu werden setzt sie übrigens eine Familientradition fort. „Auch meine Oma, Eltern und Tante kommen aus der Chemiebranche“, sagt die Auszubildende. (mz)

Im Rahmen der Ausbildung hat Diana Loertzer auch den Staplerschein gemacht.
Im Rahmen der Ausbildung hat Diana Loertzer auch den Staplerschein gemacht.
Peter Wölk Lizenz
In der Leitwarte der Anlage ist Köpfchen und Übersicht gefragt.
In der Leitwarte der Anlage ist Köpfchen und Übersicht gefragt.
Peter Wölk Lizenz