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Ausstellung in der Sitte-Galerie Merseburg „Jüdische Köpfe“ verdeutlicht Kulturbruch durch die Nazis

Sie waren die Säulen des deutschen Kulturbetriebs. Doch mit der Machtübernahme der Nazis wurden jüdische Kulturschaffende verfolgt, mussten fliehen, gerieten oft in Vergessenheit. Die stark besetzte Ausstellung „Jüdische Köpfe“ in Merseburg will sie wieder ins Bewusstsein rücken.

Von Robert Briest 30.08.2022, 15:00
Der Autor und der Kritiker: Franz Kafka (r.) und Marcel Reich-Ranicki geformt von Duttenhöfer.
Der Autor und der Kritiker: Franz Kafka (r.) und Marcel Reich-Ranicki geformt von Duttenhöfer. Fotos: Robert Briest

Merseburg/MZ - Mit der Machtergreifung der Nazis endeten Jahrzehnte des blühenden Lebens in Deutschland, in dem mit den jüdischen Kulturschaffenden die tragenden Säulen des Kulturlebens entfernt wurden, sagt Oliver Bentz. „Dieser Kulturbruch, der das Land seiner fähigsten Köpfe beraubte, wurde in den Jahrzehnten danach verdrängt, bis eine neue Generation anfing, das aufzuarbeiten.“ Bentz gehört dazu, will die jüdische Kulturgeschichte in Deutschland sichtbarer machen. Er ist Kurator der Ausstellung „Jüdische Köpfe“, die seit Sonntag in der Willi-Sitte-Galerie in Merseburg zu sehen ist. Sie zeigt Portraits – Gemälde, Zeichnungen, Plastiken – jüdischer Kulturschaffender der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert.