Hochwasser im Saalekreis Hochwasser im Saalekreis: Trebnitzer Brücke überlebt Flut nicht

MERSEBURG/MZ - Normalerweise kommt man hier trockenen Fußes über die Alte Saale, doch die Brücke, die es den Einwohnern von Trebnitz gestattet, ohne Umweg zum Werder und damit in Richtung Stadt zu kommen, ist ebenso wie das umliegende Gelände derzeit völlig überflutet. „Als die B 181 voll gesperrt war, sind Trebnitzer sogar über Burgliebenau, Lochau und Halle gefahren, um in die Stadt zu kommen, denn Dürrenberg war ja auch zu“, erklärte Ortsbürgermeisterin Elke Beyer, wie schwierig es ohne Brücke ist.
„Wenn das Wasser weg ist, werden wir sofort die Statik der Brücke überprüfen lassen, aber aus meiner Sicht ist die Trebnitzer Brücke nicht mehr nutzbar“, sagte Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU). Alles sei komplett unterspült. Er rechne allein an der Brücke mit einem Schaden von 200 000 bis 300 000 Euro, äußerte Bühligen gegenüber der MZ. Falls es finanzielle Hilfe für die vom Hochwasser betroffenen Kommunen gebe, werde der Neubau einer Trebnitzer Brücke das erste Projekt sein, für das die Stadt Merseburg Finanzhilfe beantragen werde, kündigte Bühligen bereits während der Stadtratssitzung am Donnerstag an. Zur MZ sagte er, dass die neue Brücke bereits 2014 fertig sein müsse, bevor der neue Hochwasserschutzdeich gebaut wird.
Die Trebnitzer sichern unterdessen die Deichwachen ab, kontrollieren im Zwei-Stunden-Rhythmus die komplette Strecke bis zur Leuna-Brücke und zur Fasanerie. „Wer von unseren 136 Einwohnern kann, macht mit“, so Elke Beyer, deren Sohn extra aus Kassel gekommen ist, um zu helfen, obwohl er gerade an seiner Diplomarbeit schreibt. „Ganz Trebnitz hält zusammen und die Hilfsbereitschaft ist riesig.“ Von der Feuerwehr Merseburg sei man zum Beispiel mit Wathosen und Gummistiefeln unterstützt worden.
Das Hochwasser steht zwar nicht im Ort, Wasser haben die Trebnitzer allerdings trotzdem in ihren Kellern, denn das Grundwasser drückt nach oben. Beyer: „Bei manchen sind es 30 Zentimeter, bei anderen 50 oder mehr.“