Hochschule Merseburg wirbt mit Plakaten Hochschule Merseburg wirbt mit Plakaten: Buhlen um die Leipziger Jugend

Merseburg/Leipzig - Leipzig hat zahlreiche namhafte Hochschulen. Die Hochschule für Graphik und Buchkunst etwa oder die Fachhochschule HTWK und natürlich auch die mittlerweile 608 Jahre alte Universität. Im Stadtbild präsenter als diese Platzhirsche ist derzeit jedoch eine auswärtige Bildungseinrichtung: die Hochschule Merseburg.
Auf Plakatwänden und Litfaßsäulen wirbt sie um neue Studenten mit dem Slogan „Studieren in Merseburg, wohnen in Leipzig.“ Das klingt, als habe die Hochschule aufgegeben, ihre Studenten gänzlich in die Domstadt zu locken. Ein Verdacht, den Hochschulsprecherin Ines Wahl zumindest teilweise bestätigt: „Am besten wohnt man natürlich in Merseburg und noch besser direkt auf dem Campus. Wir verstehen aber, dass es Leute gibt, die nicht aus Leipzig wegwollen.“
Derzeit leben mehr als 300 der 3.000 Studenten der Hochschule Merseburg in Leipzig
Deswegen wolle man darauf hinweisen, dass zwischen Wohnen in Leipzig und einem Studium in Merseburg kein Widerspruch bestehe. Derzeit leben mehr als 300 der 3.000 Studenten der Hochschule in der Messestadt.
Wahl betonte, dass die Plakate Teil einer Kampagne seien, mit der die Hochschule unter anderem auch in Jena, Gera und Eisenach um Studienanfänger buhlt. Noch bis zum 15. Oktober läuft die Einschreibung für die Fächer ohne Numerus clausus.
Merseburgs Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) nimmt es gelassen, dass die Hochschule die Studenten nicht gleich komplett in seine Stadt lotsen will. „Das ist Ausdruck der Realität. Wir sind aus dem Einzugsbereich von Leipzig nicht wegzudenken.“ Die Hochschule könne mit ihrer Werbung in der Messestadt ja sogar eine Vorreiterrolle einnehmen: „Vielleicht sollten wir auch in anderen Bereichen in Leipzig werben. Viele kennen dort ja unseren Dom oder den Geiseltalsee nicht.“
Eine finale Entscheidung zum Pendelbus steht noch aus
Und einmal in Fahrt hat Bühligen gleich noch eine konkrete Reklameidee, wie die neuen Leipziger Studenten am Ende doch gänzlich nach Merseburg geholt werden können. „Wenn sie erstmal hier sind, können wir ja auf dem Campus plakatieren: ’Fährst du noch oder lebst du schon’.“
Vorerst würden die neuen Studenten das Möbelhaus, dessen Werbeslogan der OB hier entlehnt, jedoch täglich passieren. Noch nicht entschieden ist , ob sie dies mit dem hochschuleigenen Pendelbus HoMe-Express, der im vergangen Semester zwischen den Städten verkehrte, tun können. Eine finale Entscheidung steht noch aus. Wahl erklärte allerdings: „Der HoMe-Express wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im nächsten Semester wieder fahren.“ (mz)