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Hobby Hobby: Der Koi-Züchter aus Thalschütz

Von Nico Grünke 06.05.2013, 15:52
Uwe Gertz war extra aus Raguhn gekommen, um die Zuchtergebnisse von Heiko Lange (r.) zu sehen.
Uwe Gertz war extra aus Raguhn gekommen, um die Zuchtergebnisse von Heiko Lange (r.) zu sehen. Peter Wölk Lizenz

Thalschütz/MZ - Der kleine Raum ist voller Regale, in denen sich säckeweise Futtermittel stapeln. „Die Regale sind alle Marke Eigenbau“, sagt Heiko Lange und unterbricht dafür extra sein Beratungsgespräch. Steffen Koos aus dem nicht weit entfernten Tollwitz ist zu dem Koi-Züchter nach Thalschütz gekommen, um sich den Rat des Fischzüchters einzuholen.

Dass sein etwa 35 Kubikmeter großer Fischteich zu viele Algen aufweist, stört nicht nur Steffen Koos, sondern auch dessen Zierfische, ist zu erfahren. Heiko Lange rät von der chemischen Keule ab und schlägt eine moderatere Lösung vor. Mittels bestimmter Bakterien soll verhindert werden, „dass der Teich umkippt“, wie Lange es nennt, wenn der Teich wegen der vielen Algen nicht mehr für die Fischhaltung genutzt werden kann. Durch die Mikroorganismen werde das Problem beseitigt, erklärt der Koi-Züchter seinem nun zufriedenen Kunden.

Solche sind für Heiko Lange fast schon an der Tagesordnung. „Es gibt viele, die das gleiche Hobby haben“, sagt er und spricht weiterhin davon, dass sich schon so etwas wie eine kleine Szene entwickelt habe. Lange selbst war vor etwa 15 Jahren durch Mundpropaganda zur Koi-Zucht gekommen.

Der Koi gilt als eine japanische Zuchtform des Karpfens. Er zählt zu den am weitesten verbreiteten Zierfischen im asiatischen Raum. Auch hierzulande hat die Zucht mittlerweile viele Anhänger. Über den Handel und Einwanderer wurde die Zucht vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl in Europa als auch in Amerika immer populärer.

Die japanischen Zierkarpfen seien nach wie vor ein willkommener Ausgleich zum ab und an stressigen Berufsalltag. „Als ich angefangen habe, war ich noch Woche für Woche auf Montage“, erinnert sich Heiko Lange. In Hamburg habe er sich um die Instandhaltung riesiger Schiffe gekümmert. „Mittlerweile arbeite ich in Leuna“, so Lange weiter. Dass der Familienvater dadurch wieder täglich nach Hause kommt, begrüßen Ehefrau Doreen sowie die 13-jährige Tochter Sophie. Beide helfen dem Züchter bei dessen Hobby. Und das hat im Laufe der Zeit beachtliche Dimensionen angenommen. Knapp 30 Meter lang, rund 15 Meter breit und etwa zwei Meter tief ist der Teich, den Heiko Lange im heimischen Garten für seine Fische angelegt hat.

Daneben existieren noch kleinere Teiche, die für die Zucht genutzt werden. Wer einen Blick hinein wirft, erkennt, dass es die teils recht farbenfrohen Zierkarpfen in vielen verschiedenen Varianten gibt. „In Japan ist besonders der Tancho begehrt“, erwähnt Heiko Lange. Auch die Art Koi kann der Züchter vorzeigen. Überwiegend sind die Schuppen weiß. Im Kopfbereich hat der Koi einen auffälligen roten Punkt.

Die japanische Flagge würden viele Japaner mit dem Erscheinungsbild assoziieren. Der Tancho habe daher in Japan einen extrem hohen Wert, auch finanziell gesehen. Wer sich von Koi-Züchter Lange nicht nur beraten lassen, sondern über ihn auch Fischfutter beziehen möchte, muss dagegen Heiko Lange zufolge nicht allzu tief in die Tasche greifen. „Das kann ich vergleichsweise günstig anbieten“, so der Koi-Züchter.

Ein edler Asagi-Koi aus der Zucht von Heiko Lange.
Ein edler Asagi-Koi aus der Zucht von Heiko Lange.
Peter Wölk Lizenz