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Himmel fürs Kirchenschiff

Von Regina Retzlaff 28.03.2007, 18:17

Farnstädt/MZ. - Die Unterfarnstädter Kirche St. Sylvestris bekommt einen Himmel. Dazu werden Stahldrähte unter das arg ramponierte Dach des Kirchenschiffes gespannt und weißes Vlies mit Zwickern daran befestigt. "Damit wollen wir erreichen, dass unser Kirchenschiff wieder etwas schöner aussieht, denn die Bauschäden an der Decke und der Dachkonstruktion sind doch recht erheblich", erklärt Klaus-Dieter Lampe vom Förderverein Kirche Unterfarnstädt, der im November 2001 gegründet wurde.

Damit auch niemand vergisst, welche Schäden sich da unter dem Himmel verstecken, sind noch Fotos gemacht worden. "Die stellen wir dann in der Kirche aus", so Lampe. Der freut sich auch mit den jetzt insgesamt 32 Vereinsmitgliedern, dass es wieder mit zwei Ein-Euro-Jobbern geklappt hat. Damit kann es in Sachen Sanierung nun weiter gehen. Neben dem Anbringen des Himmels unter den zwei Dritteln Dach, die noch nicht saniert werden konnten, wird jetzt besonders am Eingangsbereich gearbeitet. Dazu wurde die Eingangstreppe abgerissen, ein neues Fundament ausgehoben und betoniert. Nun muss noch die neue Treppe aus Sandstein verlegt werden. Der Eingang selbst wird derzeit durch eine Bauzeitentür gesichert, denn die zweiflügelige Eingangstür musste ausgebaut werden. Die neue Tür liegt schon bereit, aber zunächst müssen Schäden am Türgewände beseitigt werden. Rost an den alten Türhaspen hatte dort den Sandstein gesprengt. Es wird noch der Farbanstrich folgen.

"Wir wollen mit dem Eingangsbereich fertig sein zum 12. Kirchplatzfest, das am 1. Juli stattfinden soll", erklärt Lampe weiter. "All das, was wir bisher erreicht haben, konnten wir nur Dank vieler Sponsoren, Helfer und Freunde. So gab uns die Sparkasse 3000 Euro, die wir genutzt haben, um die neue Tür zu finanzieren. Bauunternehmer Frank Sochor aus dem Ort hat kostenlos die Schachtarbeiten übernommen", zählt Lampe nur zwei Beispiele auf. Ganz besonders stolz ist der Verein, dass die Turmuhr mit dem mechanischen Uhrwerk von 1916 wieder läuft, dass drei neue Bleiglasfenster eingebaut werden konnte, bei deren Finanzierung der Landkreis mit einem Zuschuss beteiligt war. Mit der Sanierung der Sakristei hat sich der Verein selbst einen Versammlungsraum geschaffen.

Da zum 1840 bis 1844 im neo- oder pseudogotischen Baustil errichteten Kirchengebäudes mit stark schottischem Einschlag inzwischen kaum noch Umfeld gehört, hat sich der Verein ein Stück benachbarte Fläche von der Gemeinde gepachtet, das er pflegen will und wo eventuell Informationstafeln aufgestellt und Feste gefeiert werden könnten.