Haupttorplatz Leuna Haupttorplatz Leuna: In drei Wochen rollt alles anders
Leuna/MZ. - Dann fällt nämlich der lang angekündigte Startschuss für den groß angelegten Umbau des Haupttorplatzes. Ein Vorhaben, das zwei Jahre in Anspruch nehmen wird. Logisch, dass es dabei erneut zu Einschränkungen und Umleitungen des Verkehrs kommt.
Was das im Einzelnen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer bedeutet, erfuhren sie am Mittwoch Abend während einer Bürgerversammlung mit Experten. Bürgermeisterin Dietlind Hagenau hatte Planer und Mitarbeiter von Straßenbau- und -verkehrsämtern sowie der Havag eingeladen. Anliegen sei, den Platz, der als Unfallschwerpunkt gelte, verkehrstechnisch zu entschärfen.
Martin Domey vom zuständigen F & H Planungsbüro umriss noch einmal das Gesamtprojekt: Die Landesstraße 182, die derzeit diagonal über die Fläche führt, wird an die Westseite zur Werksmauer hin verlegt. Damit entfallen auch die Gleisquerungen der Straßenbahnlinie 5. Die bisherige Haltestelle wird verlegt in die Goethe- und Walter-Bauer-Straße. Noch in diesem Jahr entsteht eine behindertengerechte Haltestelle für Niederflurwagen. Ebenfalls verlegt werden die Bushaltestellen, sie befinden sich künftig auch in diesem Bereich. Für den künftigen Straßenverlauf rückt das Werkeingangstor 1 ein Stück nach hinten und wird völlig umgebaut.
Während der Bauarbeiten können Fahrzeuge nur in einer Richtung über den Platz fahren, und zwar nach Spergau. Wer von dort kommt, muss in der Liebigstraße abbiegen und gelangt über den Sachsenplatz in die Merseburger Straße. Wichtig: In der Liebigstraße wird die bisherige Einbahnstraßenregelung umgedreht und sie wird Hauptstraße. Das bedeutet, wer einbiegen will, muss die Vorfahrt beachten. Bisher waren auch die Seitenstraßen gleichrangig. Parken wird nur auf der rechten Seite erlaubt sein, es gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometer pro Stunde.
Ab 22. April beginnen die Absperrmaßnahmen und die Errichtung von zwei Baustraßen, eine für die künftige Rewe-Kaufhalle (die MZ berichtete). Der Supermarkt entsteht unmittelbar neben dem Gesundheitszentrum in der Rudolf-Breitscheidt-Straße und soll bis August 2003 fertig sein.
Im Laufe der Arbeiten verändern sich auch die Abbiegemöglichkeiten, darauf wird dann rechtzeitig hingewiesen. Garantiert sei eine ständige Zufahrt sowohl für Rettungsfahrzeuge als auch für Müllfahrzeuge, betonte Hagenau auf Anfrage. Allerdings könnten sich die Stellplätze für die Tonnen zeitweilig ändern.
Fragen der Anwesenden galten vor allem der Verkehrsführung: Warum wird an anderen Umleitungsstraßen keine Hauptstraßenregelung eingeführt? Bleibt an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße / Industrietor alles beim Alten? Klare Antwort: Weitere Vorfahrtsveränderungen sind gegenwärtig nicht vorgesehen, das Verkehrsaufkommen sei nicht so hoch und "der Mensch ein Gewohnheitstier". Falls es Probleme gebe, werde man neu überlegen.
Ein eindeutiges Nein kam von der Bürgermeisterin auf die Frage, ob sich der Umbau in Straßenausbaubeiträgen niederschlage. Es handle sich um ein ausgewiesenes Sanierungsgebiet und zwei Drittel der Bausumme kommen aus Fördertöpfen.
Anwohner erhalten noch ein Faltblatt mit Namen und Telefonnummern von Ansprechpartnern während der Umbauarbeiten.