Handwerker packen ihr Werkzeug wieder zusammen
Leuna/MZ. - Bis dahin hat Metallbauer Ferkl aus Frankleben auch die runderneuerte Tür am Hauptportal eingebaut und eine Gruppe fleißiger Helfer für blitzsaubere Bänke gesorgt. Völlig neu entstanden ist eine Auffahrt an der rechten Seite: Nun können Rollstuhlfahrer ohne Probleme in die Kirche kommen.
Rainer Neumann, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates und Wolfgang Müller, dort zuständig für Baufragen, steht der Stolz auf das Geschaffte ins Gesicht geschrieben. Seit Frühjahr dieses Jahres war der Innenraum der Kirche eine richtige Baustelle. Hohe Gerüste erstreckten sich bis zur Decke, Handwerker von 15 Firmen gaben sich förmlich die Klinke in die Hand. Mit tatkräftiger finanzieller Unterstützung von Firmen des Standorts, der Stadt Leuna, der Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes, durch Spenden von Einzelpersonen und dem Erlös von Benefizkonzerten kam das nötige Geld für die umfassende Sanierung zusammen. 130 000 Euro kostet dieser Bauabschnitt.
Turm, Uhr und das goldene Kreuz auf der Spitze wurden in den Vorjahren erneuert, nun sollte es im Inneren weitergehen. Ein Holzschutzgutachten hatte ergeben, wie dringlich dies Not tat: Feuchtigkeit war in die hölzerne Balkendecke eingedrungen und hatte große Schäden verursacht. "Einige der Balkenköpfe an der Südwand waren regelrecht angefault, der hintere sogar völlig weggebrochen", schaut Architekt Jens Bürkner zurück. Die Ursache waren undichte Stellen an der Beton-Dachrinne, durch die das Wasser unbemerkt nach innen lief. Wegen der Deckenvertäfelung blieb dies lange verborgen. Allerdings - dass nun alles wieder in Ordnung gebracht, die Aufleger der Balken mit Stahlkonstruktionen verstärkt wurden, ist von unten her ebenso unsichtbar.
"Alles ist wieder so, wie es nach dem Bau der Kirche war", zeigt Müller auf zahlreiche Details, die - in Absprache mit der unteren Denkmalschutzbehörde - wieder hergerichtet wurden. So hat das Dach über der Kanzel den ursprünglich angebrachten Messingring wieder bekommen und die Messingeinfassungen der Wandlampen strahlen wie neu. Und den hölzernen Orgelprospekt hat Tischlermeister Schröder aus Zöschen so ergänzt, dass sich Neues und Altes zu einem harmonischen Ganzen fügen.