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Getränke mitbringen verboten

Von Undine Freyberg 28.05.2007, 17:04

Merseburg/MZ. - Am kommenden Samstag, dem 2. Juni, wird im Merseburger Ständehaus zum zweiten Mal das Irish Dancing Festival stattfinden - quasi eine sportliche Veranstaltung, die das kulturelle Leben in Merseburg bereichert. Das für das Catering zuständige Radisson-Hotel hat allerdings einen Passus in den Vertrag eingearbeitet, der dem Veranstalter Tec Dian von der Merseburger Albain School of Dancing schlicht das

Lächeln im Gesicht gefrieren ließ und ihn veranlasste, sich an die MZ zu wenden. "Wir möchten darauf hinweisen, dass das Mitbringen von Speisen und Getränken im Ständehaus nicht gestattet ist", heißt es da. Ansonsten werde man Regressansprüche gegen Ulf Herden vom Kultur- und Kongressmanagement Ständehaus geltend machen.

"So was hat es noch nie gegeben", empört sich Ulf Herden, der das Ständehaus vermarktet. "Das würde ja auch heißen, dass wir alle Besucher dieser und anderer Veranstaltungen daraufhin durchsuchen müssten, ob sie eventuell Getränke mitbringen."

Es könne doch jederzeit passieren, dass jemand zu einer Konferenz im Ständehaus seine persönliche Wasserflasche mitbringt. Herden: "Das können wir doch gar nicht unterbinden."

Für die Tänzer, von denen die Jüngsten sechs Jahre und die Ältesten etwa 50 Jahre alt sind, wäre es außerdem verheerend. "Dieser Sport ist so anstrengend, schon nach einer halben Minute Tanz ist man fix und fertig", so Tec Dian. "Die Leute müssen einfach trinken." Zumal sie zum Teil während des Wettbewerbes mehr als zehn Tänze absolvieren würden. "Der neunjährige Erik aus unserer Tanzschule wird zum Beispiel zehn Solotänze und vier Tänze mit der Gruppe absolvieren." Was Tec Dian außerdem ärgert ist die Tatsache, dass das Radisson-Hotel eine Catering-Gebühr von 450 Euro erhebt. "Im vergangenen Jahr war es noch andersherum. Damals sollten wir eine Provision bekommen, die dann aber nicht gezahlt wurde."

Das Radisson-Hotel hat einen mit der Stadt Merseburg vertraglich vereinbarten Ausschließlichkeitsanspruch, was das Catering im Ständehaus anbelangt. "Beide Partner müssen also untereinander aushandeln, ob die Sportler ihre Getränke mitbringen dürfen", hält sich Michael George vom Kulturamt der Stadt aus der Sache raus. "Das Ständehaus ist ein Kongress- und Tagungszentrum und nicht die Rischmühlenhalle", sagte Patrick Hagen, der Chef des Radisson-Hotels. Er betonte noch einmal das Exklusivrecht für das Catering, erklärte aber auch Entgegenkommen. "Wir haben eine Verabredung mit der Stadt getroffen, dass die Tänzer, die an den Workshops teilnehmen, ihre eigenen Sportgetränke mitbringen dürfen."

Die Sache mit der Catering-Gebühr scheint sich darin zu begründen, dass die Albain School of Dancing bei ihrem Dancing Festival im vergangenen Jahr ein großes Catering bestellt hatte. "Das sollte für 250 Gäste sein und gekommen sind acht", sagte Radisson-Chef Hagen der MZ. "Und die brachten dann noch ihre eigenen Getränke mit."