Gekrönte Häupter im Schützenhaus
Mücheln/MZ. - Hans Moritz aus Mücheln, der einzige Finkenzüchter im Verein, präsentierte zum Beispiel die kleinen Buckleytäubchen, die eigentlich in Peru zu Hause sind. Er beschäftigt sich erst seit vier Monaten mit der Züchtung dieser Tiere, deren Nachzüchtung als besonders schwierig gilt. "Das ist eine Herausforderung", sagte Hans Moritz, der bereits seit 50 Jahren diesem Hobby frönt. "Ich wollte sehen, ob ich für diese Art das richtige Händchen habe."
Günter Herrmann aus Branderoda machte es sich auch nicht einfach. Er benötigte sogar eine Sondergenehmigung zur Haltung der Waldvögel Dompfaff und Stieglitz, die in einer seiner Volieren zu sehen waren. "Diese Vögel zu halten, ist nicht einfach, unter anderem, weil sie viel Lebendfutter benötigen", erzählte er. Gleich nebenan präsentierte der Züchter sogar einen Preisträger, einen Lizard-Kanarienvogel. Vor zwei Wochen bescheinigte ihm bei einer Schau in Merseburg die Jury, dass dieses Tier den Kreismeistertitel verdient. Daneben konnte Günter Herrmann noch einen zweiten Kreismeistertitel und eine Auszeichnung als Gruppensieger mit nach Hause nehmen.
Alle 16 Vereinsmitglieder - sie kommen aus Mücheln, Langeneichstäft, Wünsch, Stöbnitz, Krumpa und Gröst - beteiligten sich an der aktuellen Schau. Vereinsvorsitzender Karsten Reichenbacher, seit 1991 im Amt, zeigte mit zwei Fasanen die größten Tiere der Ausstellung. Im vergangenen Jahr musste er sie noch wegen der Vogelgrippe zu Hause lassen. Nun lag für die Besucher nur noch zur Sicherheit am Eingang eine Seuchenschutzmatte aus. Seine Mitstreiter überraschten Karsten Reichenbacher zum Auftakt mit einer Auszeichnung und überreichten ihm für sein Engagement die silberne Ehrennadel der Vereinigung Ziergeflügel- und Exotenzüchter. "Damit hatte ich nicht gerechnet", freute sich der Müchelner und zeigte bei einem Rundgang, mit welcher Liebe die Vogelfreunde die kleinen und großen Volieren ausgeschmückt hatten. So konnten sich alle Tiere wohl fühlen. Auch der Graupapagei aus Afrika und der Rosakakadu aus Australien, die sich normalerweise nie begegnen würden und hier friedlich nebeneinander auf einer Stange saßen.
Die Besucher, die zur Freude der Organisatoren diesmal wieder zahlreicher erschienen, konnten die bunte Vogelschar aber nicht nur betrachten. Verschiedene Exemplare standen zum Verkauf. Daneben gab es eine große Tombola mit einem Spanferkel als Hauptpreis. Futter und Zubehör standen zum Verkauf. Interessant war zudem die von den Züchtern gestaltete Auswahl an Eiern von der Wachtel bis zur Wasserschildkröte.
Und es gab im Schützenhaus nicht nur gefiederte Freunde zu bestaunen. Im Vorraum schlossen sich, wie es bereits gute Tradition ist, die Aquariumfreunde Geiseltal mit einer Ausstellung samt Verkauf der Veranstaltung an.