G-Punkt dicht - Wecker ist rausgeflogen
Merseburg/MZ/und. - Mit einem Brief vom 23. Juli hatte die Hochschule den Klub letztmalig und mit einer Frist bis zum 8. August zur Beräumung des Gebäudes aufgefordert. Da nichts passierte und sich auch der Klub-Vorstand nicht rührte, hat die Hochschule das Heft in die Hand genommen. Die kaputten Fenster wurden gesichert, die Schlösser ausgetauscht. Am Wochenende bekamen die Klub-Mitglieder ein letztes Mal den Schlüssel, um noch Technik aus dem Gebäude holen zu können.
"Es gab verschiedene Gründe für die Kündigung", sagte Hochschul-Kanzler Bernd Janson der MZ. "Zum einen gab es aus dem benachbarten Wohnheim mehrfach Beschwerden wegen Lärmbelästigung durch den G-Punkt, zum anderen gab es Sicherheitsprobleme." Damit meint Janson die zerstörten Fensterscheiben, die seit Monaten nicht repariert wurden. "Was uns besonders störte, war die Tatsache, dass der Studentenklub zum Teil über Monate nicht auf unsere schriftlichen Aufforderungen zu Stellungnahme reagiert hat."
Mit der Schließung des G-Punkts verlieren viele Jugendliche nicht nur eine ihrer Freizeit- und Party-Hochburgen. Der Verein Najuku, der sein Büro im ersten Stock des Gebäudes hatte, verliert damit auch seine Anlaufstelle. "Ich weiß noch nicht, was mit unserem Büro wird", sagte Roman Zimmermann von Najuku Montagvormittag. Doch scheinbar wird es für diesen Verein eine Lösung geben. "Najuku bekommt von uns Ersatzräume und nach denen suchen wir gerade", sagte Kanzler Janson.
Aber wie geht es nun mit dem "Wecker" weiter? Geht es überhaupt weiter? "Wenn es nach uns geht, geht es weiter. Wir wissen nur noch nicht wo. Wir suchen gerade ein neues Objekt", sagte Michael Fischer, stellvertretender Vorstandschef des "Weckers". Zu den Vorwürfen des Kanzlers sagte Fischer: "Was die kaputten Fenster betrifft - wir hatten beim Studierendenrat bereits Geld für die Reparaturen beantragt, aber das würde ja jetzt eh' zu spät kommen. Dass wir nicht auf Schreiben geantwortet haben, lag sicher daran, dass der Verein von Studenten betreut wird, und da wird die Post eben nicht immer gleich abgeholt."
Was mit dem Gebäude 143 auf dem Campus passieren wird, steht noch nicht fest.