Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Missglückter Start vor Rekordkulisse
Braunsbedra/MZ. - Das Abenteuer Oberligabegann für die Fußballer des SV Braunsbedramit einem Fehlstart. Vor exakt 1141 Zuschauern(!) verlor die Mannschaft von Trainer NorbertSchübbe gegen den VfB Zittau mit 1:3 (1:2).Dementsprechend enttäuscht waren dann auchSpieler und Fans, hatten sie sich doch zumindesteinen Punkt beim Auftakt erhofft. Die Stimmungim Schmuckkästchen war bestens. SchiedsrichterSven Buchheim aus Mumsdorf, der insgesamtein wenig kleinlich leitete, pfiff das Spielmit einigen Minuten Verspätung an, da nochzahlreiche Zuschauer an den Kassenhäuschenstanden. Fußball-Euphorie im Geiseltal.
Die aber schien zunächst den SVB mehr zu hemmenals zu motivieren. Die Nervosität war denSpielern auf Schritt und Tritt anzumerken.Schübbe setzte im Angriff auf Linzert undWichmann. "Wir müssen hier Druck machen, aberauch in der Defensive sicher stehen." Hinterden beiden Spitzen sollte Eichmann für dieIdeen sorgen. Mit einer verstärkten Defensivewollte Schübbe Sicherheit in dIe Aktionenbringen, eine Rechnung, die anfangs durchausaufging. Gefahr für das ZittauerGehäuse drohte fast nur ausStandardsituationen heraus.
In der 35. Minute kam es dann ganz dick. Rützelkonnte seinen Gegenspieler auf der Außenbahnnicht halten, so dass Simek schließlich zum1:0 für die Zittauer ins lange Eck einschoss.Alles andere als eine Beruhigungspille fürden Neuling. Der fand nach wie vor nicht zueinem sicheren Spiel, nahm zu wenig Zweikämpfean, vernachlässigte vor allem das Spiel überdie Flügel. Dann schien die BraunsbedraerFußballwelt für ein paar Momente wieder inOrdnung. Eichmann hob aus halblinker Positioneinen Freistoß lang auf das rechte Strafraumeck,wo bereits Patzner wartete und das Leder mitplatziertem Kopfball zum umjubelten Ausgleichin die Maschen setzte.
Die Freude währte freilich nicht lange. Ausetwa 20 Meter Entfernung zog Galbavy einenFreistoß an der schlecht postierten Mauervorbei. Vorbei allerdings auch am verdutztschauenden Richter, der den Treffer wohl aufseine Kappe nehmen muss. Wenige Sekunden vorHalbzeitpfiff stand es so auf einmal 2:1 fürdie Zittauer.
Trainer Schübbe nutzte die Pause, um seineMannschaft noch mehr auf die Offensive einzuschwören.Dazu kam es aber anfangs gar nicht, im Gegenteil.In der 51. Minute läuft der Zittauer Uhligziemlich ungehindert durch, um das Leder fürVokal aufzulegen. Der ließ sich die Chancenicht entgehen und traf zum 3:1 für die Zittauer.Sechs Minuten nach der Führung war das imGrunde schon mehr als die Vorentscheidung.Zumal die ohnehin angeschlagene Psyche derBraunsbedraer durch zwei Tore kurz vor undkurz nach der Pause nun vollends ins Wankenkam. Schübbe wechselte, brachte zuerst Seemannfür Wichmann (67.) und dann Koziol und Heinfür Stier beziehungsweise Skupin. Und dieMannschaft erholte sich von dem Tore-Schock.Eichmann prüfte den Gäste-Keeper mit gefährlichenFreistößen. Linzert hatte eine Riesenchance,scheiterte aber an Pöschmann.
Der SVB-Coachwar dann auch entsprechend enttäuscht. "Sicherhatten wir uns einen besseren Einstand gewünscht.Aber wir konnten die Nervosität nie ganz ablegen."Tatsache ist, dass sichmit dieser Auftakt-Niederlage die Situationfür den SVB im Grunde nicht verändert hat.
Die Mannschaft ist und bleibt Außenseiter.Moral und körperliche Verfassung stimmen,sie weiß jetzt, wie es in der Oberliga zurSache geht. Kann sie ihre Nervosität ablegenund mehr aus dem ohne Frage vorhandenen spielerischenPotenzial machen, dann dürfte der Klassenerhaltnach wie vor realistisch sein. Die Mannschafthat nur ein Spiel verloren, mehr noch nicht.Die Fans sahen es wohl nicht anders, denntrotz des Fehlstarts wurden die Spieler mitBeifall in die Kabine verabschiedet.
SV Braunsbedra: Richter, Hermann,Rützel, Skupin (V / ab 76. Hein), Skowronek,Stier (Koziol/76.), Patzner, Schröder, Linzert,Eichmann, Wichmann (Seemann/67.).