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Für drei Jahre Beständigkeit

Von Regina Retzlaff 28.07.2008, 15:35

Querfurt/MZ. - Seit 1. Juli haben die beiden wieder eine Arbeit. Für die nächsten drei Jahre. Die IEB Schulungsgesellschaft Querfurt hatte sich mit ihrem Projekt "Arche", einem sozialen Zentrum für benachteiligte Menschen, für Alg-II-Empfänger und deren Kinder, beim Eigenbetrieb für Arbeit (Efa) um Aufnahme in das Programm "Aktiv zur Rente" beworben. "Und es hat geklappt", freut sich Karin Bürgel, die IEB-Geschäftsführerin. "Drei Jahre bedeuten auch eine gewisse Beständigkeit für uns. Wenn man nach neun Monaten immer wieder mit einer Gruppe von Menschen in einem Projekt neu anfangen muss, ist das auch für uns nicht so leicht", hakt Karl-Heinz Kuhnt ein, der als Projektleiter der "Arche" arbeitet. Es sei schon sehr von Vorteil, wenn in der Suppenküche ein wenig Konstanz einziehen kann.

Wolfgang Stolle und Ruth Haase gehören nun zu dem Team von 15 bisher Langzeitarbeitslosen aus Querfurt, das in den nächsten drei Jahren täglich (außer am Wochenende) um die 200 Portionen Mittagessen kochen und sich um das Arche-Restaurant kümmern wird. Denn in dem neu gestalteten Raum kann man nicht nur zu Mittag essen (pro Portion ein Euro). Man kann sich auch nachmittags treffen zum Kaffeetrinken. Leckerer Kuchen wird in der Küche selbst gebacken. "Es ist unser Anliegen, den arbeitslosen und bedürftigen Menschen eine Plattform zu geben, wo sie sich treffen können, wo sie etwas erleben, was sie sich im täglichen Leben nicht leisten würden. Dazu haben unsere Projektmitarbeiter schon eine ganze Menge Idee", erzählt Bürgel. Buchlesungen, Spielenachmittage, Oma-und-Opa-Nachmittage wollen sie organisieren. "Ich bin sehr froh, dass ich in die Maßnahme gekommen bin. So habe ich jeden Tag wieder eine Aufgabe. Und das macht mir auch richtig Spaß", erklärt Ruth Haase, die wie Wolfgang Stolle und die anderen in den nächsten drei Jahren jeden Tag für sechs Stunden ein neues Betätigungsfeld haben.

Begonnen hat dieser Tage im IEB auch eine ABM für vier Frauen, die sich in ihrem Projekt um die Freizeitgestaltung von Kinder von Alg-II-Empfängern und Menschen mit geringem Einkommen kümmern, mit ihnen basteln, spielen und sogar eine Theatergruppe aufbauen wollen. An den Kostümen wird schon geschneidert. Sie gehen mit den Kindern ins Behindertenwohnheim und ins Altenpflegeheim, um ihnen Integration näher zu bringen. Auch diese ABM läuft über drei Jahre und ist für Frauen über 50 ausgelegt.