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Fröhlicher Abschied von der Gagfah

Von Elke Jäger 31.08.2007, 16:26

Merseburg/MZ. - Geht es nach Kristina Kliche, soll es für ein Denkmal verwandt werden. "Das ist Schüttbeton", erklärt sie. "Ein Patent des Merseburger Stadtbaurates Friedrich Zollinger, das für diese Häuser hier verwandt wurde. Das soll nicht vergessen werden." Offen ist freilich noch, wo der "Gagfahrianer-Stein" letztlich stehen wird. Schön wäre eine Kombination mit dem Zollinger-Dachstuhl-Modell, malt sie sich aus.

Im Moment beschäftigt die Merseburgerin, die mit ihrem Buch "Erinnerungen einer Gagfah-Göre" zu einer lokalen Berühmtheit wurde, ein großer Traum: Sie möchte die fröhlichen Erinnerungen an die Gagfah-Siedlung bewahren. "Wir sollten sie nicht trauernd zu Grabe tragen, sondern uns froh an die vielen schönen Jahre erinnern", wünscht sie sich. Die Pläne sind schon weit gediehen: Am 6. Oktober soll auf dem Gelände ein letztes Mal richtig gefeiert werden. Die Idee spukt ihr schon länger im Kopf herum, bekennt sie und denkt dabei an die Atmosphäre bei den Lesungen ihres Buches.

"Mir hat das so gefallen, wie die Leute da miteinander ins Gespräch gekommen sind", unterstreicht Kristina Kliche. An dieses Bedürfnis, sich über Erinnerungen auszutauschen, Erlebnisse zu teilen, möchte sie anknüpfen. "Aktiv Abschied nehmen", ist ihr Anspruch - am besten bei einem gemeinsamen Fest. Für dieses Vorhaben fand sie engagierte Partner in der Merseburger Stadtverwaltung, in der Curie-Grundschule, bei Vereinen und vielen mehr. Ohne deren tatkräftige Unterstützung und Helfer wäre das Fest, das 15 Uhr in der Unteren Markwardstraße beginnt, gar nicht denkbar.

Höhepunkt an dem Tag soll ein Umzug mit Musik und Lampions durch sämtliche Straßen der ehemaligen Siedlung sein. Vorher gibt es ein Platzkonzert mit dem JBO Merseburg und mit dem Akkordeonorchester der Musikschule Fröhlich, alte Kinderspiele und Basteleien mit Kastanien, jede Menge Fotos von damals, "Gagfah-Göre"-Buchverkauf, Ponykutschfahrten und eine Spezial-Stadtführung. Nach dem Umzug sollen symbolisch 80 Raketen in die Luft steigen - für 80 Jahre Gagfah-Siedlung. Und alles soll so wenig wie möglich kosten. "Damals hatten wir ja auch nicht viel Geld", schaut Kristina Kliche zurück. Doch ganz ohne finanzielle Mittel geht es nicht. Schon die Gebühren, die durch die Veranstaltung anfallen, sind eine dreistellige Summe. Deshalb sammeln die Organisatoren emsig Spenden. Eine Sammelbüchse steht zum Beispiel in der Merseburger Stadtbibliothek.

Spenden für das Fest auf das Konto der Stadt Merseburg, Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut, Kto.-Nr. 15 079 700; BLZ 800 636 48; Kennwort: Gagfah-Fest