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Freizeit Freizeit: Schwitzen nach Schichtschluss

Von Petra Wozny 08.05.2002, 14:15

Schkopau/MZ. - Die Geschichte ist Jahre alt: Die Feuerwehrleute von BSL mussten zu ihrem regulären Gesundheitscheck - und fielen durch. Sie waren halt nicht so fit, wie sie es halt hätten sein müssen. Training war angesagt, denn die Anforderungen an die Männer sind hoch. So soll ein amerikanischer Mitarbeiter des multikulturellen Unternehmens auf die Idee gekommen sein, ein betriebseigenes Sportzentrum zu schaffen. In den Staaten sei das bei Dow ohnehin usus.

Die Unternehmensleitung holte sich Fachleute aus Halle ins Boot: Sportexperten von "energy" wurden gebeten, ein Konzept zu erstellen. Das legten sie vor. Heute sind die Sportler - insgesamt fünf - die so genannte Software des Sportzentrum, dem "Health Club", von BSL in Schkopau und damit dem wohl einzigsten betriebseigenen Fitnesscenter im Landkreis. Vor drei Jahren wurde der schmucke Gesundheitstempel für die Chemiewerker eröffnet. "Bei Null haben wir angefangen", erzählt Frank Schönig, der Geschäftsleiter. Doch schon nach dem ersten Monat hätten sich im Center 150 Mitglieder eingefunden. Heute sind es über 500. An manchem Tag werden bis zu 75 Frauen und Männer gezählt, die sich im Sportsaal oder auf der großen Trainingsfläche - insgesamt 600 Quadratmeter - an den Geräten trimmen. Offen steht das Zentrum den Mitarbeitern und deren Familien. Beliebt sei vor allem der Wochenanfang, aber auch am Samstag steht der Club den Schichtarbeitern zur Verfügung. Besonders beliebt sei der Sportclub bei den Jugendlichen aus dem Lehrzentrum und bei den über 40-Jährigen. Jedes Mitglied käme im Durchschnitt zweimal die Woche und bliebe jeweils rund zwei Stunden. "Manche kommen sogar in der Mittagspause", weiß der Geschäftsleiter. Angeboten werden Kurse, in denen die Leute von Dow ihren Kreislauf auf Trab, den Rücken stärken und die Figur wieder in Form bringen können. "Wir begleiten jeden einzelnen. Hier wird keiner wild auf die Geräte losgelassen", ist von Schönig zu erfahren. Für jeden Fitnesswilligen würde ein maßgeschneidertes Sportprogramm erstellt und aktualisiert. Ein Sportzentrum für Betriebsmitarbeiter - das schließt ein, dass der Chef, der im Nadelstreifen eine tolle Figur macht, dann neben seiner Sekretärin im Jogginganzug schwitzt. "Ja, wir kennen die Vorurteile", lacht Frank Schönig. "Wer seinem Chef hier nicht begegnen will, sucht sich halt eine andere Trainingszeit." In der Schicht ein Team, stehen Margitta Güldner und Holger Günther auch beim Step nebeneinander. Die Kollegen aus der Projektplanung für Rohrleitungen stört es herzlich wenig. Sie haben Freude am Sport und profitieren vom kurzen Weg von der Arbeit ins Fitnessstudio. "Einmal pro Woche ist Pflicht, zweimal wäre toll", sagt Günther. Margitta Güldner kommt bereits zweimal.

Und die Feuerwehrmänner des Chemieunternehmens? Die sind längst fit.