Flugplatz Allstedt Flugplatz Allstedt: Projekt wurde präsentiert
Allstedt/Lodersleben/MZ. - Die Holländer Adrianus und Jacobus Nooren sowie Heusden Veste wollten mit einer Informationsveranstaltung für Transparenz sorgen und hatten Sachverstand in Form von Experten mitgebracht, die die künftigen Vorhaben auf der ehemaligen Militärliegenschaft erläuterten. Bekanntlich favorisiert das Land Sachsen-Anhalt beim Verkauf des Geländes die Noorenbrüder und Heusden Veste. Während Nooren einen Biopark mit Schweinehaltung und Biogasanlage planen, will die Heusden-Gruppe auf etwa 50 Hektar vor allem Stahlhandel sowie Gewerbeflächen einrichten und auch den Flugbetrieb sichern. Im Vorfeld der Verhandlungen des Landes mit dem Investorenkonsortium hatte sich Widerstand vor allem gegen den Bau einer großen Schweinemastanlage geregt.
In Allstedt hatten Gewerbetreibende rund 1 000 Unterschriften gegen den Bau der Schweinemastanlage gesammelt. Der Allstedter Bürgermeister Jürgen Richter (parteilos) dazu: "Es gab 1 000 Unterschriften in Allstedt dagegen - aber 1 800 Leute haben nicht unterschrieben." Richter verwies auf den Allstedter Stadtrat, der eine Versachlichung der Debatte angemahnt hatte.
Auch in den Querfurter Ortsteilen Lodersleben und Gatterstädt und in der Quernestadt selbst stehen die Einwohner dem Vorhaben negativ gegenüber. Hier befürchtet man schwere Schäden für die Natur und Belästigungen durch Gestank. Protest aus Allstedt regte sich am Sonnabend nicht. Bedenken gegen die Mastanlage äußerten hingegen der Bürgermeister aus Lodersleben sowie ein Stadtrat aus Querfurt. Sie forderten eine Beteiligung beim Anhörungsverfahren. Der Berliner Regionalplaner Hartmut Röder, der sich seit 1994 mit Planungen auf dem Flugplatzareal befasst, verwies auf Investitionen in Höhe von 60 bis 80 Millionen Euro, die in die Vorhaben gesteckt würden sowie auf mehr als 100 Arbeitsplätze.
Fragen der Anrainer nach Geruchsbelästigungen und dem massenhaften Anfall von Gülle konnten die Landwirtschaftsexperten Dr. Helmut Rehhahn und Dr. Eckehard Kaiser weitgehend klären. Unterm Strich der Informationsveranstaltung bleibt festzuhalten: Die sachliche Atmosphäre und die sachkundigen Auskünfte der Investoren haben wesentlich zur Transparenz des Gesamtvorhabens beigetragen. Das bestätigten nicht zuletzt die Beifallsbekundungen aus den reihen der Besucher. "Endlich passiert hier oben etwas", rief eine Frau aus Winkel, "das darf nicht wieder zerredet werden, fangt an".