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Festlicher Auftakt Festlicher Auftakt: So startete das Festjahr zu 1.000 Jahre Domweihe

Von Melain van Alst 07.01.2021, 13:45
Gemeinsam sprechen Domprediger Bernhard Halver (l.) und Landesbischof Friedrich Kramer zu den Menschen im Dom.
Gemeinsam sprechen Domprediger Bernhard Halver (l.) und Landesbischof Friedrich Kramer zu den Menschen im Dom. Melain van Alst

Merseburg - „Mit und trotz aller Einschränkungen“, sagt Pfarrer Bernhard Halver im Anschluss an den Festgottesdienst im Dom zu Merseburg. Das Festjahr anlässlich der 1.000-jährigen Domweihe soll stattfinden, dafür habe man sich bewusst entschieden und nehme in Kauf, dass es eben mit Abständen und Mundschutz sein soll.

Am Mittwoch nun fand der Auftakt zum Festjahr statt und das mit einem Gottesdienst, dessen Predigt Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gehalten hat. Hintergrund ist freilich nicht nur die Domweihe, auch der 6. Januar, der Tag der Heiligen Drei Könige, des Epiphanias steht bei den Evangelen Merseburg im Vordergrund.

„Es zeigt, wie lange wir hier schon den christlichen Glauben haben.“

Der Dom ist zu Beginn von Kramers Predigt so gut gefüllt, wie es eben die Abstandsregeln auf den Bänken hergeben. Der Bischof nutzt seine Worte, um den Gläubigen Mut und Kraft auch in dieser Pandemiezeit zuzusprechen. Gleichzeitig rief er dazu auf, das Licht, das Hoffnung, Kraft und Liebe gibt, in sich zu finden. Kramer war jedoch auch nach Merseburg gekommen, weil er als Landesbischof Schirmherr des Festjahres ist. Er hebt hervor, warum die Domweihe vor 1.000 Jahren so ein besonderes Jubiläum ist. „Es zeigt, wie lange wir hier schon den christlichen Glauben haben.“

Merseburg als Zentrum in Mitteldeutschland kommt eine große Bedeutung zu, schließlich war es eine Kaiserpfalz, entstanden auf dem Versprechen Otto I., der sagte, es werde ein Bistum im Merseburg entstehen. Die Geschichte zeige sich zudem auch in dem Domschatz. „Daraus sind vor allem die Zaubersprüche bekannt“, sagt Kramer. Doch tatsächlich gibt es noch ein Dokument im Schatz, das sogar 100 Jahre älter ist. „Dabei handelt es sich um ein Taufheft“, meint der mit Bezug auf die spannende Geschichte.

Aufgabe gehabt, dem „Volk aufs Maul zu schauen“

Die würdigt auch Pfarrer Bernhard Halver, der den Gottesdienst eröffnet und in dessen Rahmen er sogar noch vom Domkapitel befördert wird. Er ist vom Dompfarrer zum Domprediger aufgestiegen. Die gibt es schon seit 1490 in Merseburg, sagt Halver und hätten einst die Aufgabe gehabt, dem „Volk aufs Maul zu schauen“. Als nun ernannter Domprediger dankte er für die Ehre, sagte aber auch bescheiden: „Egal ob Dompfarrer oder Domprediger, ich bin Bernhard Halver und möchte Gottes Wort weitertragen.“

Das wird in diesem Jahr auf besondere Weise mit dem Jubiläum passieren. Erstmals wurde der Dom am 2. Oktober 1021 geweiht. „Und das nach einer Rekordbauzeit von nur sechs Jahren“, sagt Halver. Das Ritual, in dessen Anschluss der Dom denn auch für Gottesdienst genutzt werden konnte, soll mit kleinen und großen Veranstaltungen und dem Hauptfest im Oktober gewürdigt werden, so die derzeitigen Planungen. (mz)