Fels in der Brandung Fels in der Brandung: Freiwillige Feuerwehr in Trebnitz engagiert sich für Gemeinde

Trebnitz - „Das ist unser jüngster Feuerwehrmann“, scherzt Markus Pfützner, nimmt Söhnchen Benjamin auf den Arm und setzt ihm seine Mütze auf. Dabei ist der 33-Jährige selbst noch nicht lange bei der Freiwilligen Feuerwehr Trebnitz dabei. „Vor vier Jahren sind meine Frau und ich hierher gezogen. Jetzt mache ich die Grundausbildung für die Feuerwehr“, erzählt der Ingenieur.
Freiwillige Feuerwehr seit Generationen
„Mein Opa war früher bei der Feuerwehr Kötzschau und er war immer ein großes Vorbild für mich.“ Deshalb wolle auch er jetzt seinen Beitrag für sein Dorf leisten. „Die Gemeinschaft ist wichtig, und auch, dass sich die Feuerwehr überall einbringt. Egal, ob zu Pfingsten oder wenn ein Osterfeuer stattfindet.“ Diese Tradition müsse man hochhalten.
Und auch wenn Not am Mann ist, steht die Ortsfeuerwehr parat. „Wir haben zwar kein Löschfahrzeug, aber wir sind natürlich als Erste vor Ort, wenn es in Trebnitz brennen sollte und sichern den Gefahrenbereich “, sagt Ortswehrleiter Andreas Zieger. Dafür habe man einen Hänger mit Pumpe, müsse ansonsten aber auf die hauptamtlichen Kräfte aus Merseburg warten. „Auf die ist immer Verlass.“
Personalmangel: Vor allem junge Leute fehlen
Für den Fall eines Hochwassers werde sein Wehr in jedem Fall angefordert. „Im Augenblick fehlen uns vor allem junge Leute“, mahnt Zieger. Da er selbst schon über 60 sei, werde gerade sein Stellvertreter Andre Sander zum Leiter einer Wehr ausgebildet. Die Ortsfeuerwehr hat mit Ehrenabteilung 32 Mitglieder.
2018 mussten die Kameradinnen und Kameraden viermal ausrücken. Nach dem Sturm „Friederike“ waren Dachziegel von Häusern gefallen und die Wehr musste absperren. „Wir wurden zu einer Absicherung bei einer Bombenentschärfung auf einem Feld gerufen und haben eine Entenfamilie befreit, die in der Regenentwässerung feststeckte.“ Und dann gab es da noch den Leichenfund - die Wehrleute mussten Anfang August 2018 helfen, einen unbekannten Toten zu bergen.
Freiwillige Feuerwehr stellt sich vor: „Tag der Feuerwehr in Sachsen-Anhalt“
Dass Feuerwehrarbeit wichtig, aber nicht immer so schrecklich ist, darauf will die Ortsfeuerwehr am 25. Mai, dem „Tag der Feuerwehr in Sachsen-Anhalt“ hinweisen und lädt deshalb zu einem Tag der offen Tür ein. „Die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Merseburg kommen an diesem Tag mit einem Löschfahrzeug zu uns raus“, erzählt Zieger. Das Autohaus Rudolph wird mit einem Abschleppfahrzeug vor Ort sein. (mz)
25. Mai ab 15 Uhr, Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Trebnitz.