Gesundheit im Saalekreis: FDP stellt die Standortfrage: Kliniken in Querfurt und Merseburg nur noch als Grundversorger?

Merseburg/MZ. - Man sehe die Notwendigkeit, über die Zukunft des Carl-von-Basedow-Klinikums in Merseburg und Querfurt zu diskutieren. Man könnte beide Standorte zu einer anderen Versorgung weiterentwickeln: „Beispielsweise ist eine schmale Notfallversorgung als Anlaufstelle denkbar, weitere Eingriffe könnten in Halle versorgt werden.“ Das schreibt die Landtagsfraktion der FDP in einem nun vorgestellten Positionspapier zur Zukunft der Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt.

Dass die beiden kommunalen Häuser des Saalekreises zu Grundversorgern degradiert werden könnten, begründen die Liberalen mit der Nähe zu Halle. Ein Großteil der medizinischen Leistungen sei in den dortigen Krankenhäusern mit kurzer Fahrtzeit erreichbar.

Bei der Führung von Klinikum und Saalekreis dürfte der FDP-Vorschlag für wenig Begeisterung sorgen. Sie verfolgen das erklärte Ziel, Merseburg als Klinik mit Schwerpunktversorgung zu erhalten. Querfurt will man zu einem Gesundheitszentrum für die Region umbauen, aber auch Schwerpunkte wie das Lungenzentrum oder die Psychiatrie erhalten.

Der Bundestagskandidat Moritz Eichelmann sieht nun aber, ähnlich der Landtagsfraktion, Reformbedarf. Derzeit würden noch in Weißenfels, Merseburg und Halle Spezialisierungen vorgehalten. „Das kostet alles Geld. Geld, das auch das Basedow nicht hat.“ Eichelmann betont, niemand wolle Kliniken schließen. Aber den Wegfall von Fachabteilungen kann sich der Merseburger Stadtrat durchaus vorstellen. Vor Ort solle eine Basisversorgung stattfinden, die Spezialisierung solle aber in den großen Kliniken des Landes erfolgen. Das spare Betten, Personal und letztlich Geld.

Die FDP-Kreisvorsitzende Ramona Hoyer verweist dagegen auf die geübte Haltung ihrer Fraktion im Kreistag, die auch dem Landesverband bekannt sei: „Wir hoffen, dass wir die Kliniken in ihrem jetzigen Umfang erhalten können.“ Das Basedow prüfe allerdings auch selbst, mit welchen Angeboten es am Markt bestehen könne. Angesichts der Entfernungen im ländlichen Raum seien Merseburg und Querfurt als Standorte aber unverzichtbar, betonte Hoyer.