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Fällung zum Schutz der Gesundheit Fällung zum Schutz der Gesundheit: Bäume in Merseburg sind von Pilzkrankheit befallen

Von Melain van Alst 13.07.2020, 07:13
Ahornbäume in Merseburg sind von der Rußrindenkrankheit befallen. Diese können gesundheitliche Schäden verursachen.
Ahornbäume in Merseburg sind von der Rußrindenkrankheit befallen. Diese können gesundheitliche Schäden verursachen. Andreas Stedtler

Merseburg - Erst im Frühjahr sind im Kurpark von Bad Dürrenberg erneut Bäume gefällt worden. Getroffen hat es den Ahorn, die vernichtende Diagnose: Rußrindenkrankheit. In Merseburg waren mehrere Bäume von dem Pilz befallen, auch sie mussten im Winter weichen. Zwar ist die Krankheit, die Ahornarten vor allem aber Bergahorn befällt, nicht neu, doch immer häufiger fällt der Begriff im Zusammenhang mit Fällungen.

Ahornbäume in Merseburg von Pilzkrankheit befallen

Auf Nachfrage können der Landkreis und die Untere Forstbehörde keine genauen Zahlen zu bekannten Fällen aus den vergangenen Jahren liefern, da die Krankheit und die zu fällenden Bäume nicht meldepflichtig seien. Doch: „Augenscheinlich ist der Pilz vermehrt erst in den letzten zwei bis drei Jahren aufgetreten“, so Sabine Faulstich, Leiterin des Umweltamtes beim Saalekreis. Die Krankheit ist zudem tückisch.

„Der Pilz kann jahrelang unentdeckt im Baum vorhanden sein. Die letzten beiden trockenen, heißen Sommer begünstigten die Infektion. Der Wassermangel, der den befallenen Baum schwächt, befördert den Ausbruch der Pilzkrankheit.“ Sichtbar wird er dann an welken Baumkronenteilen, später treten am Stamm Schäden auf. Irgendwann bilden sich Risse an der Rinde, die abplatzt. Darunter kommen die schwarzen Sporen zum Vorschein, die aussehen wie Ruß. Daher stamme auch der Name der Krankheit, so Faulstich.

Rußrindenkrankheit erkrankte Bäume gefällt werden 

Bekannt sind jedoch im Saalekreis nur Einzelfälle der Rußrindenkrankheit bei Bäumen. Ein flächendeckendes Problem bestehe derzeit nicht, ist sich die Leiterin des Umweltamtes sicher. Die Städte und Gemeinden hätten ein vermehrtes Problem in diesem Zusammenhang nicht gemeldet.

Dennoch müssen an der Rußrindenkrankheit erkrankte Bäume gefällt werden und zwar ausschließlich von Spezialisten. „Die sich in der Luft verteilenden Pilzsporen können Atemwegsprobleme hervorrufen.“ Daher bedarf es einer entsprechenden Schutzausrüstung beim Fällen, und das Holz müsse im Anschluss abgedeckt transportiert werden, um anschließend in einer Verbrennungsanlage entsorgt zu werden. Zudem würde sich für die Fällarbeiten auch feuchte Witterung anbieten. (mz)