Ermittlungen gegen Saza-Geschäftsführer Ermittlungen gegen Saza-Geschäftsführer: "Haben nichts zu verbergen"

Großkayna - Im Juli dieses Jahres hatten Tierschutzaktivisten schwere Vorwürfe gegen die Sauenzuchtanlage der Saza GmbH in Großkayna erhoben. Vom Gräuel im Stall war damals die Rede, doch dagegen setzen sich die Saza-Geschäftsführer bis heute zur Wehr. „Bei uns hat es nie eine Tötung von sogenannten überzähligen Ferkeln gegeben“, sagen Judith und Sönke Schmidt in einem Gespräch mit der MZ. Sie seien sich sicher, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu genau diesem Ergebnis kommen - vor einigen Tage hatte es nach einem richterlichen Beschluss auf Antrag der Staatsanwaltschaft im Betrieb eine Durchsuchung gegeben.
Ist an den Vorwürfen, die Tierschützer gegen die Saza erhoben haben, etwas dran? Die Staatsanwaltschaft Halle nimmt die Angelegenheit jedenfalls sehr ernst und ermittelt seit Sommer wegen des Verdachts, dass die Saza-Geschäftsführer gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.
„Speziell geht es um den angesprochenen Punkt der Tiertötungen“, sagte Oberstaatsanwalt Andreas Schieweck der MZ. Deshalb habe es unlängst auch eine Durchsuchung bei der Saza gegeben. „Um die Vorwürfe abprüfen zu können, benötigen wir Beweise. Danach wurde gesucht“, so Schieweck.
Er betonte aber auch, dass so lange die Unschuldsvermutung gelte, bis sich das Gegenteil beweisen lasse. Ob belastendes Material entdeckt wurde, dazu wollte der Oberstaatsanwalt nichts sagen. Man werte die Unterlagen erst noch aus, hieß es.
Ihre Position hatten die Saza-Chefs auch schon im Sommer vertreten. Aus wirtschaftlichen Gründen, so der Tenor vor vier Monaten, werde in der Zuchtanlage in Großkayna kein Ferkel getötet. Vielmehr kämen schwächliche Tiere in Ammenställe, wo sie aufgepäppelt würden. Nur wenn es nicht anders gehe, würde der Betrieb zu den gesetzlich vorgeschriebenen Nottötungen greifen.
Verbesserungen vorgenommen
Die vom Veterinäramt des Saalekreises damals gegenüber der MZ bestätigten Mängel habe die Tierhaltung im Allgemeinen betroffen, stellen die Geschäftsführer klar. Und da sei in der Zwischenzeit auch etwas passiert. So sei das Beschäftigungsmaterial bemängelt worden, was jedem Schwein zugänglich sein müsse. Hier habe man die geforderten Veränderungen vorgenommen.
Weil auch Diskussionen über die Kastenhaltung aufgekommen seien, für deren Größe es freilich keine gesetzlich festgelegten Zentimetermaße gebe, habe man freiwillig in Abstimmung mit dem Veterinäramt Umbauten vorgenommen. Die Buchten seien vergrößert worden. Zudem würden die Sauen hier jetzt weit weniger Tage als eigentlich erlaubt zubringen, nämlich nur die unmittelbare Zeit um die Besamung herum. Ansonsten würden die Tiere in großen Gruppen gehalten. „Wir halten uns an die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung“, sagen die Geschäftsführer. Man habe nichts zu verbergen, kooperiere mit jeder Behörde und versuche, aufgezeigte Mängel schnellstmöglich abzustellen. Im Übrigen sei die Saza erst im Oktober wieder zertifiziert worden und habe das Gütesiegel für Qualitätssicherung erhalten. Vom Landkreis gab es auf MZ-Anfrage keine aktuelle Stellungnahme, sondern nur den Verweis auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. (mz)