Bombenfund in Krumpa Erfolgreiche Entschärfung nach 40 Minuten
Die auf einem Feld bei Krumpa gefundene Fliegerbombe ist erfolgreich entschärft worden. Doch es gibt noch Hunderte weiterer Verdachtsstellen auf Kampfmittel.

Krumpa/MZ. - 10.20 Uhr kam Mittwoch der Funkspruch, der alle wartenden Rettungskräfte aufatmen ließ. Die us-amerikanische Fliegerbombe, die auf dem geplanten landesweit größten Agri-Photovoltaik-Gelände südlich von Krumpa gefunden worden war, konnte erfolgreich entschärft werden.
Um die Fundstelle der 250-Kilo-Bombe auf einem Acker südlich des Ortes war ein Sperrradius von 750 Metern verhängt worden. Etwa 300 Personen aus 160 Haushalten mussten ihre Häuser verlassen.101 Polizeikräfte und 29 Feuerwehrleute aus Braunsbedra und den Ortsteilen waren morgens deshalb vor Ort. 9.05 Uhr konnten sie bereits die vollständige Evakuierung melden, erklärte die zustände Saalekreis-Dezernentin Sabine Faulstich der MZ.
Rettungskräfte hatten insgesamt fünf pflegebedürftige Einwohner mit dem Krankentransport in die Notunterkunft, die Sporthalle, gebracht. Nur wenige andere Krumpaer nutzten dieses Angebot auch. Alle anderen Betroffenen hatten einen anderen Ausweich gefunden. Die Kita „Benjamin Blümchen“ war von vornherein für einen Tag geschlossen worden.
Die Mitarbeiter des sachsen-anhaltischen Kampfmittelbeseitigungsdienstes konnten so zeitiger als geplant mit der Entschärfung beginnen. Das war vor allem deshalb gut, weil für kurz nach 10 Uhr ein Gewitter angekündigt war. Dann hätte die Entschärfung auf unbestimmte Zeit unterbrochen werden müssen. Zum Glück regnete es während der Entschärfung nur leicht. Nach 40 Minuten war der Zünder der Bombe entfernt.
Wie anschließend vom Kampfmittelbeseitigungsdienst zu erfahren war, lag die Bombe zunächst so ungünstig schräg im Boden, dass sie erst vorsichtig in eine waagerechte Position gebracht werden musste. Ansonsten sei alles glatt gelaufen. Eine Besonderheit sei allenfalls eine sogenannte Blindverschraubung gewesen. Die Bombenbauer haben mit anderen Worten damals am Zünder gespart. Jedenfalls war nun alles bereit für den Abtransport der Bombe in einen Zerlegebetrieb.
Seitdem ab Frühjahr die geplante 250 Hektar große Solarparkfläche auf mögliche Kampfmittelfunde untersucht wird, war es bereits der vierte Fund. Zwei entdeckte Bomben waren ohne Zünder und konnten einfach abtransportiert werden. Eine Granate wurde gesprengt. Mutmaßlich kommen noch weitere Funde hinzu. Denn die Kampfmittelräumer haben exakt 1.560 Befundstellen ermittelt. Sie alle werden nun nach und nach untersucht, was vermutlich bis Jahresende dauert.