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Dreharbeiten auf Burg Querfurt Dreharbeiten auf Burg Querfurt: Es geht rund ums Thema Bier

Von Regina Retzlaff 26.11.2015, 07:44
Regisseur Robert Schotter gibt den Darstellerinnen Anweisungen, wie das Bierkränzchen ablaufen soll.
Regisseur Robert Schotter gibt den Darstellerinnen Anweisungen, wie das Bierkränzchen ablaufen soll. Peter Wölk Lizenz

Querfurt - „Ruhe, wir drehen!“ Dieser Ausruf ist auf Burg Querfurt oft zu hören. Auch in diesen Tagen macht das alte Gemäuer seinem Namen als Film-Burg wieder alle Ehre. Eine Crew ist angereist, um im Auftrag des ZDF für die Serie Terra X einen Beitrag zu drehen.

„Bier, eine Weltgeschichte“ ist der Titel des Films, der am 24. April 2016 gesendet wird. Regisseur ist Robert Schotter. Der hat schon zahlreiche wissenschaftliche Beiträge für verschiedene Fernsehsender begleitet. Und wenn es um Bier geht, sei er als Bayer eben ein Experte, meint er schmunzelnd in einem Gespräch mit der MZ.

Anlass für diesen Film ist der 500. Jahrestag des bayerischen Reinheitsgebotes für Bier. „Das ist damit das älteste Lebensmittelschutzgesetz der Welt,“ versichert Schotter. Und das wurde eben am 23. April 1516 erlassen. „In Bayern wird das nächstes Jahr richtig groß gefeiert. Und logisch, dass man dazu auch einen Film machen muss.“

Und viele Teile dieses Films, in den auch bereits existierendes Material einfließen werde, entstehen auf Burg Querfurt, hier vornehmlich im Fürstenhaus. Über den Set-Designer Denis Duis ist Schotter auf die Burg aufmerksam geworden. Die, so der Regisseur, habe enorme Qualitäten. Man könne hier Szenen zwischen dem 9. und dem 20. Jahrhundert drehen.

Frauen zum Bierkränzchen

Im Fürstenkeller entsteht zum Beispiel eine Szene, in der sich um 1510 Frauen zum Bierkränzchen treffen. Dazu wird Qualm in den Keller geleitet, züngeln Flammen in Schalen, hängt ein Topf mit Biersuppe über dem Feuer - und die Damen genießen den Trunk beim gemütlichen Schwatz. „Früher haben Frauen das Bier gebraut. Das war ihre Aufgabe. Sie durften auch zwei Liter Bier am Tag trinken, waren sie schwanger sogar drei Liter. Bier war damals so etwas wie ein Lebensmittel. Das Wasser war ja meistens verseucht, so dass man eben viel Bier trank“, erklärt Robert Schotter, der auch weiß, dass es bereits vor 15.000 Jahren das erste Bier auf Erden gab.

All das werden die Zuschauer im April bei Terra X erfahren. Dann werden sie auch eine Szene sehen, die im 18. Jahrhundert in einem englischen Pub spielt. Gedreht wird sie ebenso im Fürstenhaus wie Szenen der Bierrevolte von 1844 in Bayern. „Da sollte der Bierpreis erhöht werden, was sich das Volk nicht gefallen lassen wollte“, erklärt der Regisseur weiter.

Im Einsatz beim Dreh in Querfurt sind neben der Produktionscrew von Taglicht Media aus Köln um Regisseur Robert Schotter (das Drehbuch schrieb Bernhard von Dadelsen) auch einige Schauspieler sowie Komparsen aus der Region. Gedreht wird noch bis zum heutigen Donnerstag.