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Dienstältester Professor der Hochschule Merseburg Dienstältester Professor der Hochschule Merseburg: Das Familienoberhaupt

Von Undine freyberg 19.06.2017, 12:09
Rektor Jörg Kirbs ist aktuell der dienstälteste Professor der Hochschule Merseburg.
Rektor Jörg Kirbs ist aktuell der dienstälteste Professor der Hochschule Merseburg. Peter Wölk

Merseburg - Der Lesegarten, eine neue Bushaltestelle für den Home-Express-Bus von Leipzig nach Merseburg, ein neuer Volleyballplatz. Gerade wird ein Gebäude neben dem Hauptgebäude der Hochschule zum Haus der Studierenden umgebaut, wo man in Freistunden Zeit verbringen und im Internet surfen kann. „Dort sollen auch Studentenklubs rein, wo man abends entspannen kann“, erklärt Jörg Kirbs, der Rektor der Hochschule Merseburg.

Man tut hier ziemlich viel für die Studenten. „Wir wollen die jungen Leute doch schließlich herlocken.“ Und es lohne sich hier zu studieren. „Wir sind wie eine große Familie. Unsere Professoren kennen ihre Studenten. Das ist nicht überall so.“

Professor kam am 1. März 1993 nach Merseburg

Kirbs selbst, gerade 60 geworden, kam am 1. März 1993 nach Merseburg und trat die Professur für Technische Mechanik/Festigkeitslehre an. Eine Zeit des Umbruchs - am 1. April 1992 war die neue Hochschule gegründet worden, erst am 31. März 1993 wurde die TH geschlossen. Rechtsnachfolger ist die MLU. Seine Professur hat Kirbs heute noch inne und ist damit aktuell der dienstälteste Professor der Hochschule Merseburg und in seiner zweiten Amtszeit als Rektor.

Er blickt über den Campus und ist erleichtert. Denn dass der von 2006 bis 2010 für rund 50 Millionen Euro sanierte Wissenstempel nicht als Anhängsel einer anderen Hochschule oder Universität endete, war nicht selbstverständlich. „Es war ganz wichtig, dass die Hochschulen bei den Einspardiskussion vor vier Jahren mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den so genannten Bernburger Frieden geschlossen haben und es nicht zu drastischen Einsparungen kam. Sonst hätte es für uns schlimm ausgesehen.“

Studiengänge sind einzigartig in Deutschland

Das Gegenteil ist jetzt der Fall. Die Studiengänge wie Kultur- und Medienpädagogik (KMP) sowie Sexualwissenschaft sind für eine Fachhochschule einzigartig in Deutschland. „Bei KMP und Soziale Arbeit rennen uns die Studenten die Bude ein, aber bei den anderen müssen wir mehr tun.“ Im Bereich Wirtschaftswissenschaften habe man zwar drei bis vier Bewerber pro Platz. „Aber da werden wir uns etwas mehr anstrengen müssen, damit wir auch künftig die Studiengänge alle voll kriegen“, meint Kirbs.

Die Hochschule Merseburg mit ihren rund 80 Professoren und relativ konstanten Studentenzahlen von um die 3.000 orientiert sich stark am Bedarf der Region. „Wir bilden aus, was die Unternehmen der Region brauchen und sind extrem praxisorientiert. Was das angeht, ist Merseburg unter den zehn besten Hochschulen Deutschlands und die zweitbeste Ostdeutschlands“, so der Rektor, dem vor allem die Ingenieurstudiengänge am Herzen liegen.

Leute von der Hochschule sind sehr gefragt

„Die sind vor allem auch für Mädchen sehr spannend. Es sollten sich viel mehr junge Frauen trauen, ein solches Studium aufzunehmen. Da kann man gutes Geld verdienen und bekommt einen sicheren Job.“ Leute von der Hochschule seien sehr gefragt. Dass Studenten und Mitarbeiter große Stücke auf ihre Fachhochschule halten, zeigte außerdem eine Befragen vor rund drei Jahren. 85 bis 90 Prozent der Befragten gaben ein mehr als positives Feedback. „Sonst hört man ja immer nur, wenn den Leuten etwas nicht gefällt“, lächelt Kirbs.

2004 begann die Zusammenarbeit der Hochschule mit einer chinesischen Universität. Mittlerweile sind es sogar mehrere. 2006 kamen die ersten Chinesen nach Merseburg. Die jungen Asiaten studieren anderthalb Jahre in Merseburg. Bevor sie das dürfen, fühlt Kirbs ihnen allerdings auf den Zahn. „Ich fliege am 1. Juli wieder nach Changzhou und nehme 35 Prüfungen in Technischer Mechanik ab“, erzählt der promovierte Maschinenbauingenieur. Wie gut sein Chinesisch ist? Kirbs: „Ich kann mir ein Bier bestellen und ja, nein, danke und bitte sagen.“ 2016 hat die Hochschule übrigens die Rekordzahl von 300 ausländischen Studenten aus 30 Ländern immatrikuliert. (mz)

Am Freitag, dem 23. Juni, erscheint die MZ-Sonderbeilage „Studieren in Merseburg“ zu 25 Jahre Hochschule in der Domstadt.
Am Freitag, dem 23. Juni, erscheint die MZ-Sonderbeilage „Studieren in Merseburg“ zu 25 Jahre Hochschule in der Domstadt.
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