Anfang April ist Schluss in Merseburg Die Lichter gehen aus: Post in Merseburg macht dicht
Die Filialen von Post und Postbank in der König-Heinrich-Straße in Merseburg schließen Anfang April. Es scheint jedoch einen Interessenten zu geben, der hier weitermachen will. Was ist dran?

Merseburg/MZ. - Jetzt steht fest: Die Postbank schließt ihre Filiale in dem großen Backsteingebäude an der König-Heinrich-Straße Anfang April. Damit werden dort auch keine Postdienstleistungen mehr angeboten. Die Packstation außerhalb des Gebäudes wird sicherlich bleiben, aber reicht das?
Kunden verabschieden sich
„Ich war heute zum letzten Mal hier in der Filiale“, sagte ein Mann am Sonntag gegenüber der MZ. Er habe in Merseburg keinen Ansprechpartner mehr. „Der nächste Ansprechpartner wäre in Halle. Das macht für mich keinen Sinn. Also hab ich jetzt die Bank gewechselt.“
Aber wie geht es weiter? Wo können die Merseburger künftig Pakete versenden oder an Geld von ihrem Postbankkonto kommen?
In der König-Heinrich-Straße gibt es bereits seit einigen Wochen eine Partnerfiliale der Post, die von dem 26-jährigen Abdullah Alftian geführt wird. Der gebürtige Syrer bietet mit seinen Mitarbeitern alle gängigen Postdienstleistungen an – der Postbank-Service ist allerdings nicht dabei.
Interessent will übernehmen
Allerdings gibt es tatsächlich jemanden, der sich den Weiterbetrieb der Post in den bisherigen Räumlichkeiten vorstellen könnte. „Es ist tatsächlich ein Interessent auf die Stadt zugekommen, der das gerne machen würde“, sagte Merseburgs OB Sebastian Müller-Bahr (CDU) gegenüber der MZ. „Unsere Wirtschaftsförderung ist derzeit im Gespräch mit dem Mann. Allerdings ist das nichts, was von heute auf morgen umgesetzt werden kann. Der Interessent muss ja auch erstmal prüfen, ob das Ganze wirtschaftlich Sinn macht und wieviel er investieren müsste.“ Das sei also noch Zukunftsmusik.
Wo gibt’s künftig Geld?
Wer künftig Geld von seinem Postbankkonto braucht, hat mehrere Möglichkeiten. „Die Postbank gehört wie die Deutsche Bank, Commerzbank und Hypovereinsbank zur Cash Group. Damit stehen den Kunden alle Geldautomaten dieser Banken inklusive dem Bargeldbezug an den Kassen von rund 1.300 Shell-Tankstellen kostenlos zur Verfügung“, erklärte ein Postbank-Sprecher auf MZ-Anfrage. Wie Kunden von anderen Geldinstituten auch, könne man beim Einkaufen den Bargeldservice von Supermärkten nutzen. Zusätzlich gebe es seit November den neuen „Bargeld-Code“. Damit könne man an verschiedenen Standorten bis 1.000 Euro am Tag abheben.