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Die Gagfah-Siedlung erhält festen Platz im Museum

Von ELKE JÄGER 04.12.2008, 16:02

MERSEBURG/MZ. - Vor allem die Merseburgerin Christina Kliche, inzwischen vielen bekannt als "Gagfah-Göre" (sie ist die Autorin des gleichnamigen Buches) hat ungezählte authentische Dokumente aufbewahrt. Ein bedeutender Ausschnitt davon war unlängst in der "Gagfah"-Ausstellung im Kunsthaus Tiefer Keller zu sehen. Nun sind die Stellwände weggeräumt, die Foto- und Schrifttafeln wieder verstaut. Doch in der Versenkung sollten sie nicht verschwinden, eben so wenig wie andere "Gagfah"-Zeitzeugnisse. Dazu gehören neben einer CD vom letzten großen Straßenfest Dutzende Fotos, Aufzeichnungen und sogar ein Denkmal mit einem Stück Schüttbeton-Mauer, das an der Dürer-Schule steht.

Das bleibt auch dort, doch die anderen Exponate beziehungsweise Kopien davon sind ins Museum gewandert. "Zum symbolischen Abschluss der Aktion wollten wir die Sammlung dem Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg übergeben", erklärte Altstadtverein-Vorsitzender Horst Fischer namens aller Beteiligten. Der Verein spendierte zudem einige Straßenschilder aus der "Gagfah"-Siedlung, die bereits im Tiefen Keller mit zu sehen waren - damals allerdings noch als Leihgabe des Antiquitätenhändlers Fred Melchior. Der hatte sie aufgetrieben und von ihm erwarb sie der Altstadtverein.

Der Leitenden Museologin Karin Heise stand die Freude im Gesicht, als sie die Stücke betrachtete und die großformatigen Fototafeln von der Bauzeit der Siedlung bis zum Einzug der ersten Mieter noch einmal durchblätterte. Holger Leidel vom Merseburger Kunstverein MER-Kunst wiederum übergab eine CD mit einer umfangreichen Fotosammlung aus Privatbesitz. Christina Kliche brachte noch die Kopie eines Erst-Mietvertrages samt Hausordnung mit. "Das passt wunderbar in unsere Dauerausstellung, in der 2009 auch unser Jahrhundert an die Reihe kommt", bedankte sich Heise für die Gaben.