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Gegen das Wegwerfen Damit gewinnt Merseburger und sein Team den zweiten Platz eines Kreativwettbewerbs

28.04.2021, 06:30
Vireo-Gründer Hermann Hetzer hat mit seinem Team ein nachhaltiges USB-Kabel entwickelt.
Vireo-Gründer Hermann Hetzer hat mit seinem Team ein nachhaltiges USB-Kabel entwickelt. Foto: Hans-G. Unrau

Merseburg - Die Überraschung war groß. Das Merseburger Unternehmen Vireo hat vergangene Woche den zweiten Platz bei dem landesweiten Kreativwettbewerb Bestform belegt. Ausgezeichnet wurde das Projekt recable - ein nachhaltiges und unter fairen Bedingungen hergestelltes USB-Kabel, das lange haltbar ist, repariert und recycelt werden kann. „Wir haben eigentlich damit gerechnet, dass andere gewinnen“, sagt Vireo-Gründer Hermann Hetzer. Schließlich habe es starke Konkurrenz gegeben. Umso großer ist die Freude bei den Merseburgern. „Es ist toll, dass unsere Idee verstanden wurde und so wertgeschätzt wird. Das gibt dem ganzen Team einen Push.“

Projekt recable: Merseburger und sein Team entwickeln nachhaltige USB-Kabel

Vor zwei Jahren begann das Projekt recable mit der Idee. „Wir verkaufen auf vireo.de bereits nachhaltige Smartphones. Da war es naheliegend, entsprechende Zubehörprodukte zu erfinden“, erzählt Hetzer. Zunächst war eine Powerbank angedacht, doch die Idee wurde vorerst wieder verworfen. Stattdessen stand ein nachhaltiges Kabel im Fokus.

„Ich hatte mich schon länger damit beschäftigt. Kabel häufen sich mit der Zeit an und man weiß nicht, was man damit machen soll.“ Es entstand das Projekt recable. „Das ,Re’ in recable steht für mehrere Dinge - unter anderem für Revolution“, sagt der Merseburger. Denn mit dem Produkt setzt Vireo ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität. Das USB-Kabel ist langlebig und da es nicht vergossen oder verklebt ist, kann man es reparieren. Es ist außerdem frei von Schadstoffen und zu 90 Prozent recycelbar.

Nachhaltige Kabel sind nach Vögeln benannt und sollen diese unterstützen

Zwei Personen arbeiten inzwischen in Vollzeit an dem Produkt, aber auch die anderen Teammitglieder sind involviert, wann immer es die Zeit zulässt. „Jeder hat seinen Anteil daran“, sagt Hetzer. Seit einem Jahr kann man das vor Ort produzierte USB-Kabel über den Onlineshop von Vireo kaufen. Es gibt verschiedene Längen, Farben und Steckertypen. Kunden können sich ihr Kabel individuell zusammenstellen.

„Wir haben vor, mit dem Verkauf zukünftig die Wildvogelhilfe Saalekreis zu unterstützen, die sich um verletzte Vögel kümmert.“ Passend, denn die Kabel sind nach Vögeln benannt. Je nach Farbe heißen sie zum Beispiel Kubaflamingo, Pfau, Kakapo, Türkisnaschvogel oder auch Königspinguin. „Und wir sind ja selbst auch verrückte Vögel“, sagt Hetzer über sein Team, das sich nun überlegt, wie es die 7.000 Euro Preisgeld am besten investiert. (mz/Laura Nobel)