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Chemie-Museum in Merseburg Chemie-Museum in Merseburg: Jobcenter genehmigt sechs Mitarbeiter-Stellen

Von SUSANN SALZMANN 25.11.2015, 10:34
Pflege und Instandhaltung des 2,5 Hektar großen Chemie-Museumsgeländes in Merseburg ist mit drei Leuten nicht abzudecken. Deshalb ist Gerd Seela froh, auch über die Wintermonate Hilfskräfte vom Jobcenter zu bekommen, die unter anderem die Wege vom Laub befreien.
Pflege und Instandhaltung des 2,5 Hektar großen Chemie-Museumsgeländes in Merseburg ist mit drei Leuten nicht abzudecken. Deshalb ist Gerd Seela froh, auch über die Wintermonate Hilfskräfte vom Jobcenter zu bekommen, die unter anderem die Wege vom Laub befreien. SUSANN SALZMANN Lizenz

MERSEBURG - Auf Plan B muss Gerd Seela nicht zurückgreifen. Einen solchen gab es aber ohnehin nicht. Dem Mitglied im Merseburger Verein „Sachzeugen der chemischen Industrie“ sieht man die Erleichterung an. Immerhin hat er bei der Pflege von Anlagen und Maschinen im Chemie-Museum im Rahmen einer Maßnahme des Jobcenters wieder Unterstützung durch sechs Arbeitskräfte. Seit wenigen Tagen stehe das Sextett den Vereinsmitgliedern zur Seite, bestätigt Ines Stöbe, Pressesprecherin des Eigenbetriebes für Arbeit in Merseburg.

Doch bis zur Bewilligung ähnelten die Planungen, das 2,5 Hektar große Gelände über die Herbst- und Wintermonate in Ordnung zu halten, einer Farce. Erstmals, erinnert sich Seela zurück, waren dem Verein für die kalte Jahreszeit keine zusätzlichen Arbeiter für das Chemie-Museums-Gelände zugebilligt worden. Begründung: das Museum habe doch im Winter zu. Ob und aus welchen Gründen das Begehren der Museums-Helfer abgelehnt worden war, dazu äußerte sich die Pressestelle des Eigenbetriebes trotz Nachfrage nicht.

Gelände muss auch im Winter in Ordnung sein

Zwar gebe es über die Wintermonate keine fixen Öffnungszeiten, aber Sonderführungen, stellt Seela klar. „Wir begrüßen in dieser Zeit auch viele Schulen und Reisegruppen mit zum Teil älteren Leuten, und da muss das Gelände in Ordnung sein“, bemerkt der Merseburger und richtet seinen Blick kritisch auf die Wege im Gelände.

Überall – längst nicht nur auf den Grünflächen – liegt das bunte Blätterwerk der Bäume zuhauf. Auf erdigen Flächen und zwischen der Wegpflasterung ist das Unkraut in die Höhe gewachsen. „So schlimm sah es hier noch nie aus“, meinte Seela noch Anfang November, als er und die Vereinsmitglieder sich darauf einstellten, das Gelände in dieser Wintersaison komplett selbst pflegen zu müssen.

Irgendwie. Sogar von eingeschränkten und gar vom Absagen bestimmter angesetzter Führungen hat Seela gesprochen. Immer dann, wenn man es im Trio ohne Hilfskräfte nicht geschafft hätte, Wege in Ordnung zu halten und für die Sicherheit beispielsweise aufgrund von Rutschgefahr zu sorgen. Deshalb brauche man mindestens sechs Arbeiter. Die habe man in der Vergangenheit immer bewilligt bekommen. Doch die zu leistende Überzeugungsarbeit erhöhe sich stetig. Immer wieder müsse nach seinen Aussagen um jede einzelne Hilfskraft gekämpft werden.

Zufrieden mit zugeteilten Helfern

Schon seit Jahren bringen Seela und sein Team die immer selben Rechtfertigungen vor. Normalerweise, sagt er, bräuchte man fünf bis sechs Kräfte, die sich um die Vorbereitung und Instandhaltung der Entdeckerfelder kümmern, und darüber hinaus drei bis vier, die sich um die Grünflächen kümmern. Mit den insgesamt sechs zugeteilten Helfern sei man jedoch zufrieden. An Zeiten, in denen gleich einmal bis zu 40 Arbeitssuchende auf dem Gelände arbeiteten, will Gerd Seela gar nicht erst zurückdenken.

Immerhin bekommt der Verein nach dem Ende der letzten Maßnahme im September wieder Hilfe. Für die Arbeiten, die von dem Sextett nicht geschafft werden, bleiben ja immer der 74-jährige Seela, der gleichaltrige Horst Pilsing und der 63-jährige Harald Hiller vom Verein. (mz)