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Carl-von-Basedow-Klinikum in Merseburg Carl-von-Basedow-Klinikum in Merseburg: Mit modernster Technik gegen Tumore

Von Michael Bertram 14.01.2016, 07:43
Die leitende Röntgenassistentin Mandy Hirschfeld und der Chefarzt der Radiologie, Andreas Grothe, stehen im neuen Angiographie-Labor des Klinikums.
Die leitende Röntgenassistentin Mandy Hirschfeld und der Chefarzt der Radiologie, Andreas Grothe, stehen im neuen Angiographie-Labor des Klinikums. Peter Wölk Lizenz

Merseburg - Noch besser durchleuchtet werden Patienten künftig im Carl-von-Basedow-Klinikum in Merseburg. Am Mittwoch hat das Krankenhaus dafür sein modernes Angiographie-Labor, also jene Abteilung, in der sich dank aufwendiger Technik vor allem die Blutgefäße von Patienten detailliert darstellen lassen, eingeweiht. Die Ausstattung und den Umbau der Räume im Bereich der Radiologie hat sich das Klinikum 800 000 Euro kosten lassen. „Wir werden ja vom Land nach wie vor allein gelassen, so dass wir diese Investition selbst stemmen mussten“, klagte Klinikums-Geschäftsführer Lothar Peruth.

Herzstück des neuen Angiographie-Labors ist ein hochmodernes Röntgensystem, das den Ärzten zum einen gestochen scharfe Bilder von möglicherweise geschädigten Venen und Arterien liefert und zum anderen dabei für die Patienten und das Personal deutlich sicherer ist. „Die Technik schafft es, die Strahlendosis auf die Hälfte oder sogar nur ein Drittel zu reduzieren“, erklärte Peruth.

Mit dem Gerät können der Computertomographie ähnliche 3D-Modelle der Patientenanatomie erstellt werden. Die Bilder landen auf einem riesigen 58 Zoll großen Monitor, der ebenso beweglich ist, wie der Patiententisch und der an der Decke befestigte Bogen des Geräts, der den Ärzten noch mehr Bewegungsfreiheit bei den Untersuchungen ermöglicht. „Das neue Angiographielabor hilft uns dabei, Kathetereingriffe zur Behandlung von Gefäßkrankheiten noch patientenschonender durchzuführen“, sagte Andreas Grothe, Chefarzt der Radiologie im Klinikum.

Untersuchungen sind Routine

Die Untersuchungen gehören für ihn und seine Kollegen zur Routine. Gefäße werden dabei regelmäßig auf krankhafte Veränderungen, zum Beispiel Kalkablagerungen und daraus folgende Verengungen, untersucht. „Unter Röntgenkontrolle wird ein Katheter über die Leiste bis zur erkrankten Gefäßregion vorgeschoben“, erklärt der Chefarzt das Prozedere. „Dort wird die Engstelle über Kontrastmittelgabe dargestellt, anschließend mittels Ballonkatheter aufgeweitet und durch eine Gefäßstütze, einen sogenannten Stent, dauerhaft stabilisiert.“

Anders bei der Bekämpfung eines Tumors: Das moderne Gerät hilft dabei, über einen Katheter Blutgefäße, die einen Tumor versorgen, zu veröden. Für diese Art von Eingriffen bietet das neue Röntgengerät dem Arzt eine Art Navigationssystem, das ihm anzeigt, wo sich der Katheter aktuell befindet und welches Gefäß verschlossen werden muss. (mz)