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Braunsbedra Braunsbedra: Nach Rutschung ist Drainage-Einbau vorbereitet

Von DIANA DÜNSCHEL 23.11.2010, 16:39

BRAUNSBEDRA/MZ. - Nachdem sich am Braunsbedraer Ufer des Geiseltalsees Risse in der Böschung zeigten, hat der Bergbausanierer LMBV drei wesentliche Gegenmaßnahmen festgelegt.

Dazu gehört der Einbau einer Drainage, die das Grundwasser vom betroffenen Bereich ableitet. Denkbar ist an der Böschungsunterkante zudem ein Bodenaustausch. Von der Böschungsoberkante wiederum könnte Erdreich abgetragen und bei Eignung an der Unterseite wieder aufgebracht werden, so dass die ehemalige Tagebaukante letztlich weiter abgeflacht wird. Das teilte am Dienstag Dietmar Onnasch, Leiter Bergbauplanung Mitteldeutschland bei der LMBV, mit.

Der Drainage-Einbau, der eigentlich bereits beginnen sollte, werde sich um rund 14 Tage verzögern, war weiter von ihm zu erfahren. Grund dafür sei, dass der Kampfmittelbeseitigungsdienst bei der Vorab-Untersuchung des Geländes metallische Gegenstände geortet habe. Das müsse jetzt noch genauer geklärt werden.

"Danach aber wird die Hauptleistung des Projekts in nur knapp einer Woche realisiert", so Dietmar Onnasch. Eine spezielle Technologie mache es möglich, dass die Baumaßnahme praktisch in einem Arbeitsschritt durchgeführt werde. Eine Maschine grabe sich auf etwa 600 Metern Länge ab dem Aussichtsturm Neumark in Richtung Krumpa sechs Meter tief und 50 Zentimeter breit in den Boden, hebe ihn aus, lege die Drainageleitung und verfülle den Streifen anschließend mit Kies. Im kommenden Jahr folgen dann laut dem LMBV-Mitarbeiter die weiteren Maßnahmen.

Die genaue Technologie werde derzeit von einem Gutachter erarbeitet. Fest stehe, dass in dem betroffenen Gebiet, in dem seit Jahresbeginn der Braunsbedraer Hafen gebaut wird, die Erdbewegungen jetzt im Abklingen seien. "Das zeigen uns die Daten der vielen Messpunkte, die wir eingerichtet haben", erklärte der Fachmann weiter.

Dietmar Onnasch betonte nochmals, dass ein hoher Grundwasser-Druck verbunden mit den Hafen-Arbeiten und wochenlangen Regenfällen zu dem Böschungsabbruch geführt hätten. Die LMBV habe durch die ständige Überwachung des Erdreichs die Bewegungen seit Monaten verfolgt und Sicherheitsmaßnahmen auf dem abgesperrten Baustellen-Gelände ergriffen. "An Tagebauen kann es immer wieder Böschungsstellen geben, an denen kleinere Risse entstehen. Diese sind aber zu beherrschen. Dafür gibt es Technologien", versicherte er.

Eine Katastrophe wie Nachterstedt werde es am Geiseltalsee nicht geben. Rutschung sei nicht gleich Rutschung. "Im Geiseltal findet man eine ganz andere Zusammensetzung des Bodens vor. Die Bedingungen der beiden Orte sind nicht miteinander vergleichbar."