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Brandserie in Schafstädt Brandserie in Schafstädt: Vier Autos brennen in fünf Tagen

Von Dirk Skrzypczak 07.12.2015, 07:21
Dieser Transporter des Landesbetriebs für Hochwasserschutz fackelte am Sonntag bei Mücheln ab.
Dieser Transporter des Landesbetriebs für Hochwasserschutz fackelte am Sonntag bei Mücheln ab. Peter Wölk Lizenz

Schafstädt/Mücheln - Was ist da los im südwestlichen Saalekreis? Seit Mittwoch sind in und bei Schafstädt sowie nahe Mücheln vier Fahrzeuge ausgebrannt. In drei Fällen sind Straftaten offensichtlich. Der Gesamtschaden liegt mittlerweile wohl im sechsstelligen Eurobereich. „Die Kripo prüft Zusammenhänge, und wir als Polizei haben unsere Streifen in diesem Teil des Kreises verstärkt. Es ist noch eine undurchsichtige Situation“, sagt am Sonntag Thilo Jäger, der Diensthabende im Polizeirevier in Merseburg.

Am Mittwochabend war auf der Landesstraße zwischen Schafstädt und Großgräfendorf ein Transporter abgefackelt. Im Laderaum lagen zwei geöffnete Tresore. Möglicherweise sollte das Feuer ebenso die Spuren einer Straftat verwischen wie am Donnerstag an der Nordpromenade in Schafstädt. Dieses Mal loderte ein VW Caddy, der Tage zuvor einem Kurierdienst in Mücheln gestohlen worden war. Samstag früh 1 Uhr erwischte es dann einen Audi, der bei Schafstädt an der Autobahnauffahrt zur A 38 parkte.

„Der Besitzer ist ein Berufspendler und kam gegen 1 Uhr von der Arbeit, als sein Auto brannte“, berichtet Ulrike Diener, Sprecherin der Polizeidirektion in Halle. Zwar konnte die Feuerwehr den Brand löschen. Dennoch spricht die Polizei von einem wirtschaftlichen Totalschaden in Höhe von 10.000 Euro. „Zumindest können wir hier einen technischen Defekt nicht ausschließen“, meint Diener. Das Feuer hatte offenbar im Motorraum seinen Ursprung.

Am Sonntagmorgen wurde schließlich auf einem Acker zwischen Mücheln und Albersroda ein Transporter entdeckt, der lichterloh in Flammen stand. Wie sich herausstellte, gehört das Fahrzeug dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) und war auf einem Stützpunkt des Betriebs in Kleinwangen abgestellt. „Unbekannte sind dort eingebrochen. Sie haben neben dem Transporter auch einen Geländewagen und einen Lkw im Wert von 200 000 Euro entwendet. Zudem stahlen sie aus einer Lagerhalle zwei Bootsmotoren und Schweißgeräte“, erklärt Diener. Von den anderen beiden geknackten Fahrzeugen fehlte zunächst jede Spur.

Die Brandserie macht zunehmend die Einsatzkräfte der Feuerwehr wütend. „Wir sind zur Feuerwehr gegangen, um anderen zu helfen. Aber nicht, weil Kriminelle der Meinung sind, Autos anzünden zu müssen“, sagt Ronny Just, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Schafstädt. Viele Kameraden müssten früh raus. „In unserer Wehr ist auch ein Bäcker. Für ihn ist 1.30 Uhr die Nachtruhe vorbei. Jeder kann sich vorstellen, was es bedeutet, wenn er zuvor noch ausrücken muss.“

Just selbst arbeitet in Halle in einem Autohaus. Er hat die Schlüsselgewalt und muss deshalb vor allen anderen früh anfangen. „Ich hoffe, dass der Spuk ein Ende findet und sich nicht weiter fortsetzt. Sonst wird es zu einem richtigen Problem“, sagt er.

Die Polizei hält sich mit Aussagen zu den Bränden noch zurück. Man habe an allen Tatorten Spuren gesichert, die jetzt erst ausgewertet werden müssten. Wie lange das dauert, ist unklar. (mz)

Mit diesem Transporter, in dessen Ladebereich zwei Tresore liegen, hat am Mittwochabend in Schafstädt die Brandserie begonnen.
Mit diesem Transporter, in dessen Ladebereich zwei Tresore liegen, hat am Mittwochabend in Schafstädt die Brandserie begonnen.
Peter Wölk Lizenz