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Bier gab es aus der Kanne

05.07.2007, 16:13

Döcklitz/MZ/rre. - Ihre diamantene Hochzeit begingen Leni und Werner Rost am Donnerstag im kleinen Kreis. "Richtig gefeiert wird erst am Sonnabend", erklärt der 78-jährige Jubelbräutigam, der seiner Leni in der Obhausener Kirche das Ja-Wort gab an jenem 5. Juli des Nachkriegsjahres 1947. "Vorher waren wir aber auf dem Standesamt", hakt seine 79-jährige Diamantbraut ein. Auch damals habe man in kleinem Kreis gefeiert, erinnern sich die beiden.

Ein Vierteljahr vor der Hochzeit war die Mutter der Braut verstorben, der Bruder des Bräutigams war noch in Kriegsgefangenschaft. "Da war uns nicht richtig zum Feiern", so Leni Rost. Aber so eine kleine Feier, ja, die habe es schon gegeben. Alle aus der Verwandtschaft hatten dazu beigetragen, dass es Himbeerkuchen gab. "Das Bier haben wir in der Milchkanne geholt und eine Flasche Schnaps hat 51 Mark gekostet", weiß Werner Rost noch ganz genau.

Kennen gelernt hatten sich die beiden in der Gärtnerei in Döcklitz, wo Leni arbeitete. Der gelernte Gärtner kam gerade aus der Kriegsgefangenschaft. Nach der Hochzeit hat er umgeschult, wurde Rohrleger und Schweißer, arbeitete auf Montage während sich Leni um die drei Töchter kümmerte. "1961 habe ich den Gärtnermeister gemacht und die LPG-Gärtnerei im Dorf übernommen", erzählt der in Querfurt / Thaldorf geborene Senior, der mit seiner Leni seit der Hochzeit in deren Elternhaus wohnt, das sie in den Jahren auch umgebaut haben. Zur Familie gehören inzwischen auch fünf Enkel und vier Urenkel. Sie alle werden am Samstag gemeinsam das Jubelfest von Leni und Werner Rost feiern.