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Bedrohter Bildungsträger ist gerettet

Von regina retzlaff 07.06.2012, 16:27

merseburg/querfurt/MZ. - Die Erleichterung ist Karin Bürgel anzusehen. Sie kann wieder lächeln. Die IEB Schulungsgesellschaft Querfurt, deren Geschäftsführerin sie viele Jahre lang war, hatte im März Insolvenz anmelden müssen, weil sie Bestandteil des Unternehmensverbundes IEB GmbH mit Sitz in Nordhorn war, die insolvent ist. Obwohl die Querfurter juristisch eigenständig waren, gerieten sie in den Strudel der Niedersachsen (die MZ berichtete).

Und nun haben alle ehemaligen IEB-Mitarbeiter seit 1. Juni neue Arbeitsverträge. Sie sind jetzt bei der BVU Bildungs-, Vermittlungs-, Unternehmensberatungs GmbH in Merseburg angestellt. "Ich habe mir Gedanken rund um die Uhr gemacht", schildert Karin Bürgel. Schnell sei klar gewesen, dass man nicht alleine weitermachen könne. Sie habe sich dann alle möglichen Bildungsträger ins Gedächtnis gerufen und sei immer wieder bei der BVU in Merseburg gelandet. "Die Profile und die Qualitätsansprüche mussten passen. Bei der BVU war ich sicher, dass es passt", so Bürgel. Also griff sie zum Telefonhörer und rief Hartmut Pietzsch an, den geschäftsführenden Gesellschafter des Merseburger Bildungsträgers. Der hatte in der MZ von der Misere der IEB gelesen. "Ich habe gefragt, ob wir miteinander reden könnten. Er fragte wann, ich sagte gleich und setzte mich ins Auto", schildert Karin Bürgel den ersten Kontakt.

"Ich war überrascht über den Anruf, habe aber gleich gewusst, dass Zeit im Verzuge war. Hier ging es um die Mitarbeiter und um die laufenden Maßnahmen in Querfurt und den anderen Standorten", erklärt Hartmut Pietzsch. Man habe sehr schnell festgestellt, dass man gut zusammenpasse. Und man habe den Insolvenzverwalter, Dr. Leo Schoofs, auf seiner Seite gehabt. Der war mit der Übernahme des Querfurter Unternehmens durch die BVU absolut einverstanden. "Wobei ich das Wort Übernahme nicht hören will in diesem Zusammenhang", sagt Pietsch. Er will es als offiziellen Trägerwechsel laufender Maßnahmen bezeichnen. Und der sei von vielen Seiten sehr positiv begleitet worden. Bund, Land, Eigenbetrieb, Jobcenter, Bundesagentur, LVA haben mitgezogen. "Und vor allem meine Mitarbeiter, die ruhig blieben und weitergearbeitet haben, auch als noch nichts klar war", unterstreicht Karin Bürgel, die nun als Bereichsleiterin für den BVU-Standort Querfurt zuständig ist.

Es bleiben alle Standorte erhalten, alle Maßnahmen werden weitergeführt. "Wir haben unser Unternehmen nur verdoppelt, haben neue Felder und Angebote im Programm. So haben alle gewonnen, auch wenn es jetzt noch viel zu tun gibt ."