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Willi-Sitte-Galerie Merseburg Ausklang für Merseburger Sitte-Schau

In der Merseburger Domstraße geht nach sechs Monaten die Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstags des Namensgebers zu Ende. Warum sie etwas Besonderes war.

Von Undine Freyberg 10.01.2022, 08:00
Am Wochenende hatte Kurator Peter Arlt zu einer letzten Führung durch die Ausstellung eingeladen. Das ist der Moment, in dem er bemerkt, dass auch Ingrid Sitte (l.), Willi Sittes Ehefrau,  anwesend ist.
Am Wochenende hatte Kurator Peter Arlt zu einer letzten Führung durch die Ausstellung eingeladen. Das ist der Moment, in dem er bemerkt, dass auch Ingrid Sitte (l.), Willi Sittes Ehefrau, anwesend ist. Foto: Undine Freyberg

Merseburg/MZ - „Die letzten acht Zeichnungen, die Willi Sitte in seinem Leben gemacht hat - das ist etwas ganz Besonderes“, betont Kurator Peter Arlt. Sie seien aus der Zeit, als der Maler schon im Rollstuhl saß und sich zum Malen habe in einer aufrechten Position festbinden lassen. „Die Zeichnungen hat nicht mal die Moritzburg. Aber wir hatten sie, und wir konnten sie zeigen.“

Auch Sittes Ehefrau war dabei

Zum Abschluss der Ausstellung anlässlich Willi Sittes 100. Geburtstag gab es in der Sitte-Galerie eine letzte Führung mit dem Mann, der die Schau „Merseburger Sprüche und Sprünge - Hommage auf den Realismus“ mit 150 Werken unterschiedlichster Künstler komponiert hatte. Harald Metzkes, Wolfgang Mattheuer oder Bernhard Heisig waren dabei mit ihren Werken ebenso vertreten wie beispielsweise Bernd Göbel, Christa Krug, Otto Möhwald, Uwe Pfeifer, Ulrich Reimkasten, Jochen Ehmke und Knut Mueller.

Besonders freute sich Peter Arlt, als er plötzlich während seiner Ausführungen bemerkte, dass auch Willi Sittes Ehefrau Ingrid Sitte zum Abschlusswochenende nach Merseburg gekommen war, und begrüßte sie herzlich.

Erfolgreichste Ausstellung

„Das war die Ausstellung, die bisher, die meisten Besucher angezogen hat“, ist das Fazit von Michael Finger, dem Vorsitzenden des Fördervereins der Willi-Sitte-Galerie. Rund 2.500 seien es seit Eröffnung der Ausstellung im Juli vergangenen Jahres gewesen, so seine Schätzung.

Die parallel im Kunstmuseum Moritzburg in Halle laufende Ausstellung zu Sittes 100. Geburtstag, hätte eigentlich auch Anfang des Jahres enden sollen, wurde aber bis zum 6. Februar verlängert. „Das ist bei uns leider nicht möglich, da die Künstler ihre Werke für andere Ausstellungen benötigen“ erklärt Finger. Dass man sie für ein halbes Jahr zeigen konnte, sei schon bemerkenswert gewesen. Innerhalb der kommenden Wochen würden alle Werke zurückgegeben.

Wände bleiben nicht leer

„Aber die Wände bleiben natürlich nicht leer“, sagt Finger. Es seien für 2022 bereits drei Ausstellungen mit drei Künstlerinnen in Vorbereitung. „Ein Jahr der Frauen sozusagen.“ Am 5. Februar soll eine Schau mit Werken von Helga Ginevra (1938-1996), geboren in Weißenfels, starten. Ab Ende Mai werden Werke von Rotraut Nieß (1940-2017) aus dem Altkreis Bitterfeld gezeigt, ab September dann Werke von Ulrike Maria Piert, die aus Merseburg stammt, aber jetzt in Kiel lebt.