Ausbildungsmesse "Perspektive Job 4.0" Ausbildungsmesse "Perspektive Job 4.0": Welcher Beruf passt?

Merseburg - Gut 60 Aussteller aus der Wirtschaft, aber auch der Landkreis und die Hochschule präsentierten sich am Samstag bei der „Perspektive Job 4.0“ im Ständehaus, um künftigen Auszubildenden Inspirationen für die Berufswahl zu geben. Unter ihnen war auch die 13-jährige Nathalie aus Merseburg, die sich gemeinsam mit ihrer Mutter Katja Obst über die Möglichkeiten in der Berufswelt informierte.
Katharina Fischer, selbst studierte Landwirtin, vom Landesverwaltungsamt, das für Grüne Berufe wie Landwirt, Tierwirt oder auch Winzer zuständig ist, versuchte Nathalie den Beruf des Pflanzentechnologen schmackhaft zu machen, der nicht nur spannend, sondern auch finanziell attraktiv sei. Doch Nathalie war nicht so richtig überzeugt. „Mich interessiert etwas mit Technik, wo man auch mal anpacken muss“, sagt die Gymnasiastin, die sich bei der Jugendgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) in Merseburg engagiert. „Auf jeden Fall will sie später mal nicht im Büro sitzen“, schmunzelt Mutter Katja.
Bei der „Perspektive“ konnte man sich nicht nur informieren
Bei der „Perspektive“ konnte man sich nicht nur informieren, den Jugendlichen wurde auch ein Fotoshooting und ein Quiz rund um Berufe angeboten. „Mit der Resonanz auf unser Angebot sind wir zufrieden, und das sind auch die Aussteller, wie eine Befragung ergab“, sagte Kathrin Schaper-Thoma, die Geschäftsführerin des Merseburger Innovations- und Technologiezentrums (Mitz), das für die Wirtschaftsförderung in der Stadt zuständig ist und die Messe organisiert hat.
Es wurden 450 Besucher gezählt, die offenbar ganz gezielt bestimmte Stände ansteuerten. Großes Interesse bestand für Ausbildungen in der Chemiebranche, in Verwaltungsbereichen und in sozialen Bereichen
Immer noch mehr Lehrstellen als Bewerber
Aktuell gibt es bei den mehr als 300 Ausbildungsberufen in Sachsen-Anhalt immer noch mehr Lehrstellen als Bewerber. Petra Bratzke, Vorsitzende der Geschäftsführung der zuständigen Agentur für Arbeit Halle sagte der MZ, dass derzeit nur 0,8 junge Bewerber auf einen Ausbildungsplatz kämen. „Die Unternehmen müssen sich also etwas einfallen lassen.“ Sie habe zum Beispiel in einer Firma erlebt, dass der beste Lehrling des Monats von seinem Ausbildungsbetrieb für vier Wochen ein Auto mit Firmenlogo zur Verfügung gestellt bekam.
„Es gibt aber auch Firmen, da wird der Führerschein unterstützt, es gibt ein Jobticket oder in manchen Fällen bekommen Azubis auch einen Laptop. So ist das teilweise.“ Mädchen sollten aus ihrer Sicht nach Zukunftsberufen Ausschau halten - zu denen auch die grünen Berufe zählen. „Denn man darf nicht vergessen - wir sind die Ernährer der Welt“, sagt dazu Katharina Fischer, die aus dem Raum Querfurt kommt. „Gebe es keine Bauern, würden wir verhungern.“ (mz)