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An Mathe kommt keiner vorbei

Von Elke Jäger 18.03.2007, 15:59

Merseburg/MZ. - Ob als Koch, Kellner oder an der Hotel-Rezeption, als Anlagenfahrer oder Mediengestalter - die Rechenarten sollte man beherrschen. Diese Erkenntnis wurde den Jugendlichen am Sonnabend zur Merseburger Berufsbildungsoffensive "Perspektive 2007" in aller Deutlichkeit vermittelt.

41 Unternehmen aus Merseburg und der Region beteiligten sich an der Veranstaltung, die sowohl im Mitz (hier waren Stände aufgebaut) als auch direkt bei den Firmen vor Ort stattfand. Anliegen war, Schüler, die demnächst eine Ausbildung absolvieren wollen, Tipps für die Berufswahl zu geben. Das kam gut an bei den Jugendlichen und ihren Eltern, auch wenn mancher das eine oder andere Mal schluckte, wenn die Anforderungen an den künftigen Job genannt wurden.

Thomas Wagner, Küchenchef im Best Western Hotel "Stadt Merseburg" ist für klare Worte. "Wir sind hier im Dienstleistungsgewerbe, da erwarte ich Einsatzbereitschaft und Liebe zum Beruf", nennt er als Voraussetzung. "Bewerber sollten wissen, dass ein Service-Beruf auch heißt, dass Feiertage Arbeitstage sind."

Diese Offenheit findet Susann Haßmann, die mit ihren Eltern gekommen ist, ok. Die Schülerin der 9. Klasse ist noch unschlüssig und informiert sich über verschiedene Möglichkeiten der Berufswahl. Sie

hat noch etwas mehr Zeit zum Überlegen. Das Hotel stellt in diesem Jahr zwei Lehrlinge ein: als Koch /Köchin und als Hotelfachangestellte(r). In den Vorjahren kamen zwischen 20 und 30 Bewerber auf einen Platz; nur wer wirklich motiviert sei, habe eine Chance, so Wagner. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung stünden die Aussichten auf einen festen Job in einem Haus der Hotelkette gut.

"Wir bilden selbst aus, um uns eine gute Nachwuchsmannschaft aufzubauen und den hohen Qualitätsstandard zu halten" ist ein Leitspruch in der Ana-Verfahrenstechnik GmbH Merseburg. "Wenn ein Azubi gut ist, können wir ihm einen Arbeitsplatz garantieren", verspricht Thomas Joachim, einer der beiden Geschäftsführer des Geschäfts. Eric Gülle aus Geusa, der sich mit Mutti Andrea vor Ort über das Unternehmen informiert, muss allerdings noch die erste Hürde nehmen. Ob seine Bewerbung als Lehrling bei Ana Erfolg hatte, erfährt er wohl frühestens in sechs Wochen. Reizen würde ihn die Ausbildung hier auf jeden Fall. Doch von den rund 25 Bewerbern wird nur einer tatsächlich den Lehrvertrag unterschreiben.

"Ich würde gern bei mebu meine Zweitausbildung absolvieren", bekennt Franziska Barth, die mit festen Vorstellungen ins das Unternehmen gekommen ist. Die 20-Jährige lernt in einer schulischen Ausbildung gestaltungstechnische Assistentin und möchte bei mebu Praxisluft schnuppern. Was sie sieht beim Rundgang mit Betriebsleiter Gerd Behrendt, gefällt ihr.