Am Fluss entlang Am Fluss entlang: Merseburger beschreibt die schönsten Ecken entland der Saale

Merseburg - Ein Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung war es, der Wilfried Günther aus Merseburg zum Buchautor machte. „In der Zeitung stand damals etwas über die Quelle und Mündung der Saale“, erzählt Günther. „Ich dachte mir: Dazwischen muss es doch noch viel mehr spannende Dinge zu erzählen geben.“
Kurzentschlossen entwickelte der 77-Jährige für sich ein Konzept, wie die Ufer links und rechts des über 400 Kilometer langen Flusses, der in Bayern entspringt und bei Barby in Sachsen-Anhalt in die Elbe mündet, am besten zu erkunden ist. „Ich bin dann zusammen mit meiner Frau Heidrun eineinhalb Jahre an der Saale entlanggereist“, berichtet Wilfried Günther. Nicht an einem Stück, sondern meist über Tagestouren entdeckte er, was der Fluss und seine Umgebung zu bieten haben.
Wilfried Günther: „An der Saale gibt es so viele tolle Naturräume“
Besonders fasziniert hat ihn die Natur. „An der Saale gibt es so viele tolle Naturräume mit Auenwäldern und Porphyrkuppen, in denen sich auch Tiere beobachten lassen“, sagt Günther und verweist etwa auf Wasservögel. „Eine ganz tolle Ecke ist das Untere Saaletal zwischen der Burg Giebichenstein in Halle und der Burg Wettin“, sagt der Saaleexperte. Die Gegend sei gut dafür geeignet, Reiher oder Störche zu studieren. „In Schkopau wurden sie ja vom Waschbären gefressen“, sagt Wilfried Günther und lacht.
Aber auch die Region um Bad Kösen mit den mittelalterlichen Burgen entlang der Weinstraße hebt er hervor als lohnenswertes Ausflugsziel. „Vor allem im Herbst“, wie der Autor sagt. Zu empfehlen seien auch Besuche im Bürgerpark Theresienstein in Hof sowie Saale-Quelle und -Mündung selbst.
Wilfried Günther: „Ich erhebe mit meinem Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit“
Wer weniger Wert auf die bloße Natur legt, der kann die Saale natürlich auch aus Sicht von Brauchtum und Traditionen erkunden, wie Günther sagt. In seinem Buch berichtet er auch ausgiebig von Volksfesten, die entlang des Flusses zelebriert werden. So nennt er beispielsweise das Vogelschießen in Rudolstadt, das Kirschfest in Naumburg oder natürlich die Schlossfeste in Weißenfels, Merseburg und Bernburg.
Zusammen mit seiner Frau war er mit Auto, Rad und zu Fuß an der Saale unterwegs. „Bei Bernburg sind wir mit dem Schiff auf dem Wasser gewesen, das war auch toll“, sagt er. Informationen zu den einzelnen Orten und Momenten suchte er sich bei Stadtführern und in Archiven bis hin zur Deutschen Nationalbibliothek. Dabei fand Günther auch heraus, dass es zwar schon eine Reihe von Büchern und Bildbänden zur Saale gibt - diese aber immer nur einzelne Orte oder Regionen beleuchten. „Ich erhebe mit meinem Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es zeigt aber einen deutlich größeren Ausschnitt.“ Zu kaufen gibt es das Werk in einer Vielzahl von Geschäften.
›› Wilfried Günther „Die Saale - Von der Quelle bis zur Mündung: Burgen, Schlösser und Kulturlandschaften“, 19,90 Euro, gelistet bei Amazon, Thalia und Hugendubel. In Merseburg ist das Buch auch in der Buchhandlung Stollberg sowie im Dom erhältlich. (mz)