Zukunftstag in Köthen: Zukunftstag in Köthen: Journalisten für einen Tag

Köthen/MZ - Am Donnerstag haben vier Schüler des Ludwigsgymnasiums und ein Schüler der Sekundarschule „An der Rüsternbreite“ im Alter von 12 bis 16 Jahren die Köthener Lokalredaktion der Mitteldeutschen Zeitung besucht. Sie verbrachten dort ihren Zukunftstag, den sogenannten Girls Day und Boys Day, und lernten den Beruf des Redakteurs kennen.

Sie haben dabei auch erfahren, dass die MZ insgesamt 15 Lokalredaktionen hat. Bei einer Führung durch die Redaktion in Köthen erfuhren die Jugendlichen etwas über den Alltag eines Redakteurs und erkannten, dass der Beruf sehr vielfältig ist. In der Köthener Lokalredaktion arbeiten sechs Redakteure und ein Fotograf.

Bundesweit haben sich mehr als 100 000 Mädchen in rund 9 000 Unternehmen für den diesjährigen Girls Day beworben. Den Aktionstag gibt es seit 2001. Ein Angebot für Jungen, nämlich der Boys Day, wurde vor vier Jahren ins Leben gerufen. 30 000 Jungen haben sich dieses Jahr bei 5 300 Unternehmen angemeldet. Der Girls und Boys Day ist ein Projekt des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit, das die Chancengleichheit von Frauen und Männern fördert.

Im Senioren-Pflegeheim „St. Elisabeth“ in der Wallstraße haben die Teilnehmer des Zukunftstages ihr Wissen angewendet. Die Schüler Karl Parthey und Randy Wieschke interviewten Jugendliche, die im Pflegeheim am Zukunftstag teilnahmen. Es war für beide eine völlig neue Erfahrung. Sie waren dementsprechend aufgeregt.

„Anfangs war ich sehr nervös - man hat es schließlich noch nie gemacht“, sagte Karl Parthey, nachdem er die dortigen Jugendlichen befragt hatte. Mit zunehmender Dauer des Interviews wurde er sicherer und stellte zielgerichtetere Fragen. Randy Wieschke stellte fest, dass es gar nicht so einfach ist, fremde Menschen anzusprechen.

Die Jugendlichen im Pflegeheim haben die Senioren einen Tag lang betreut. Der 14-jährige Kevin Seifert von der Sekundarschule Aken hat dort den Zukunftstag verbracht, weil er sich sehr für den Beruf interessiert. Er kümmert sich auch schon um seine Oma. Am Donnerstag hat er mit den Senioren des Pflegeheims zum Beispiel Lieder gesungen.

Die zwölfjährige Vanessa Leupelt von der Sekundarschule Gröbzig hat ihren Tag dort verbracht, weil sie gern etwas mit anderen Menschen unternimmt und auch ihren Opa, der in der Einrichtung lebt, gern besucht.

Sowohl Kevin Seifert als auch Vanessa Leupelt können sich vorstellen, später mal als Altenpfleger zu arbeiten. Das hört Pflegedienstleiterin Carmen Reßler gern. Sie hat erzählt, dass sich die Jugendlichen am Donnerstag gut angestellt haben. Über den Girls Day und Boys Day hinaus wollte Carmen Reßler die Jugendlichen auch für ein freiwilliges soziales Jahr im Pflegeheim begeistern. „Wir brauchen die Pflegekräfte von morgen“, sagte die Pflegedienstleiterin. Sie hofft, dass wenigstens ein Teil der Schüler diesen Beruf später tatsächlich ausüben will.

Im Pflegeheim haben die Journalisten für einen Tag nicht nur Interviews geführt, sondern dem MZ-Fotografen Heiko Rebsch über die Schulter geschaut.

Der Girls und Boys Day fand natürlich nicht nur in Köthen statt, sondern in ganz Deutschland. Das Ziel des Girls und Boys Days sei es, dass sich Mädchen in frauenuntypischen Berufen und Jungen in männeruntypischen Berufen ausprobieren können, sagte Carmen Ruffer auf Nachfrage der MZ. Sie ist die Pressesprecherin des Kompetenzzentrums für den Girls und Boys Day. Der Aktionstag habe sich schon in vielen Fällen ausgezahlt, denn jeder fünfte Teilnehmer, sagte Carmen Ruffer, entscheide sich später für den Beruf, den er an diesem Tag ausprobiert hat.

Nach sechs anstrengenden und lehrreichen Stunden war der Redaktionstag zumindest für die fünf Schüler bei der MZ vorbei. Redakteurin Stefanie Greiner hofft, dass ihre Schützlinge viel mitgenommen haben. Sie hat die Jugendlichen am Donnerstag betreut und ihnen geholfen, ihren ersten Text für die Zeitung zu schreiben.