Zuckertüten für Bankkaufleute
BITTERFELD/MZ. - Neun von ihnen wollen in zweieinhalb Jahren Bankkaufmann bzw. Bankkauffrau sein, eine Auszubildende möchte in drei Jahren den Abschluss als Informatikkauffrau in der Tasche haben.
Die zehn Neuen, die etwa 90 Mitbewerber hatten, wurden in der Sparkassenhauptstelle in der Bitterfelder Lindenstraße von Vorstandsmitglied Andreas Klatte begrüßt. Bei der Arbeit mit den Kunden und im bankinternen Bereich erwarten sie vielseitige Aufgaben, sagte er. Ob bei den Bankdienstleistungen für die Bevölkerung oder bei der Finanzierung des Mittelstandes, die Sparkasse sehe sich als "Helfer, damit es in der Region vorangeht". Dabei habe auch der Sparkassen-Nachwuchs seine Chance. Alle 2009 ausgelernten Azubis seien befristet übernommen worden, so Klatte.
Test bei der Agentur
Für die Ausbildung zum Bankkaufmann hat sich auch der 19-jährige Sascha Richter aus Brehna nach Abitur und Wehrdienst mit Erfolg beworben. Dass ihm die kaufmännische Richtung liegen könnte, hatte ein Test im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit in Halle bestätigt. Und als Kunde der Sparkasse habe es nahe gelegen, dort eine Ausbildung zu machen.
"Meine Eltern sind als Sparkassenkunden gut beraten worden", berichtete die 18-jährige Bianca Leis aus Radegast. Ihr Interesse an diesem Beruf, zu dem auch ihre Stärken in den Fächern Mathe und Deutsch gut passten, hatten dann am Ende Bekannte gefestigt. Für Ronny Telle (20) aus Renneritz waren es zum einen das Planspiel Börse, zum anderen ein Fußball-Kumpel vom SV Friedersdorf, die ihn in seiner Entscheidung bestärkten. Fußball ist bei den neuen Sparkassen-Azubis überhaupt eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Wie Ronny Telle spielt auch Bastian Wiegelmann (17) aus Zerbst Fußball: in der ersten Männermannschaft vom TSV Rot-Weiß Zerbst, Chris Matthey (18) aus Quellendorf bei der SG Blau-Weiß Quellendorf.
Sprungbrett zum Studium
Etwas im technischen Bereich, verbunden mit kaufmännischem Wissen, hat Denise Böhme (18) gesucht. Die Bernburgerin, der das Wahlpflichtfach Wirtschaft besonders zugesagt hat, will Informatikkauffrau werden, "weil der Beruf genau die Mitte beider Interessen bietet". Sie ist die einzige unter den neuen Azubis, deren Ausbildung drei Jahre dauern wird. Und wohl auch die einzige, die sich in ihrer Freizeit mit der Kosmologie, mit der Entstehung und Entwicklung des Weltalls, beschäftigt.
In ihrem Traumberuf ("Ich wollte nie etwas anderes werden als Bankkauffrau.") bestmögliche Ergebnisse zu erreichen, hat sich die Jeßnitzerin Stefanie Rühle (17) vorgenommen. Und sie will auch selbst "gut sparen" - für ein Auto und den Führerschein. Christian Müller (18) aus Rösa denkt über ein ferner liegendes Ziel nach: "Vielleicht ein Studium im Bankbereich", das auch für den Dessauer Alexander Zabel (20) denkbar ist.
Mit den zehn neuen Auszubildenden sowie den 27 im zweiten und dritten Lehrjahr hat die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld in den Bereichen Bitterfeld, Köthen und Zerbst nun 450 Mitarbeiter.