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Videospiel Videospiel: Studenten der Hochschule Anhalt Köthen entwickeln Landwirtschafts-Videospiel mit Lerneffekt

Von Nick Leukhardt 03.07.2016, 18:04
Martin Elicki und Enrico Fischer (r.) entwickelten das Spiel.
Martin Elicki und Enrico Fischer (r.) entwickelten das Spiel. Heiko Rebsch

Köthen - Ein Jahr hat es gedauert, nun ist es endlich fertig: Agraria, ein Lernspiel der Hochschule Anhalt, ging vor wenigen Tagen online und wurde an diesem Tag auch einigen Vertretern der Landwirtschaft, in der es später eingesetzt werden soll, vorgestellt.

„Es war ungefähr zu dieser Zeit im letzten Jahr, als Frau Kaftan auf mich zukam und mir anbot, an diesem Projekt mitzuarbeiten,“ erzählt Martin Elicki, Student der angewandten Informatik an der Hochschule Anhalt.

Gemeinsam mit seinem Kommilitonen Enrico Fischer entwickelte er Agraria, ein Videospiel, welches Schülern und Auszubildenden im Bereich der Landwirtschaft dabei helfen soll, trockene Themen locker und spaßig zu lernen.

Um den Spieler kontinuierlich bei der Stange zu halten und ihm das Lernen so unterhaltsam wie möglich zu gestalten, erzählt Agraria eine fortlaufende Geschichte mit mehreren Charakteren. Der Protagonist des Ganzen ist Ryu, ein 14-jähriger Junge, der auf einem grünen Mond namens Agraria lebt und von seinem Großvater einen landwirtschaftlichen Betrieb geerbt hat.

Hilfe von Fachkräften

Da er allerdings keine Ahnung von Landwirtschaft hat, muss sich Ryu durch die insgesamt 90 Fragen kämpfen, um das Erbe seines Großvaters weiterführen zu können. Das Spiel ist dabei in insgesamt 90 Episoden unterteilt, jede mit einem bestimmten Themenschwerpunkt, wie etwa in Getreide oder die Milcherzeugung.

Um Agraria perfekt an das für die beiden Informatikstudenten eher themenfremde Gebiet der Landwirtschaft anzupassen, arbeitete die Hochschule Anhalt bei der Entwicklung eng mit dem Bauernverband Sachsen-Anhalt zusammen. So lieferte diese den beiden Entwicklern den rund 400 Fragen starken Katalog und sie mussten diese dann filtern und in ihr Spiel und ihre Geschichte einbinden. „Das hat eigentlich auch die meiste Zeit in Anspruch genommen. Alle Fragen durchzuarbeiten, auszusuchen, umzuformulieren und an unser Konzept anzupassen“, berichtet Roberto Hofmann.

Er und Thomas Kühne, beide Mitarbeiter des Weiterbildungszentrums der Hochschule Anhalt, griffen den beiden Studenten bei Bedarf unter die Arme und standen ihnen mit ihrer Expertise als ausgebildete Informatiker zur Seite.

Jeder kann mitspielen

„Und was für uns besonders toll ist, ist die Tatsache, dass wir unser Universum beliebig erweitern und fortführen können“, erklärt Martin Elicki.

So lassen sich immer neue Monde zu immer neuen Themengebieten hinzufügen. „Und auch auf technischer Seite ließe sich das relativ einfach realisieren. Da unser Grundgerüst über die Onlinelernplattform Moodle läuft, konnten wir die bereits bestehenden Strukturen und Funktionen nutzen, um Agraria zu realisieren. Und das können wir dann mit den anderen Themengebieten, falls denn welche gewünscht sind, auch machen.“

Spielen kann Agraria prinzipiell jeder, der eine Internetleitung besitzt. Dafür wird weder eine Anmeldung noch sonst ein komplizierter Startvorgang erfordert. Und das ist auch genau so gewollt, wie Enrico Fischer aufklärt: „Es soll einfach so zugänglich wie möglich sein, damit jeder, der möchte, an unserem kleinen Spiel teilnehmen kann.“ (mz)